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Alle Infos: künstliches Kniegelenk

Anästhesie

Vollnarkose oder Spinalanästhesie

OP-Dauer

1,5 Stunden

Klinikaufenthalt

 4 bis 5 Tage

Sport wieder möglich

Nach 12 Wochen

Gonarthrose (Arthrose im Knie) möglichst schonend behandeln

Unser Knie ist ein hochkomplexes Gelenk. Dank seinem besonderen Aufbau können wir damit Bewegungen in viele Richtungen ausführen. Alterserscheinungen und Überbelastungen lassen im Laufe der Zeit jedoch den Gelenkknorpel verschleißen. Beschwerden, die durch eine solche Arthrose entstehen, können die Ärzte der privaten LILIUM Klinik mit modernsten Methoden behandeln. Das Spektrum der Therapie reicht von verschiedenen nichtoperativen Maßnahmen bis hin zum künstlichen Kniegelenk.

Der Knorpel im Kniegelenk leistet besonders viel

Die Stabilität des Knies wird durch ein System aus Bändern und Muskeln gewährleistet, die sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Der Gelenkknorpel fungiert als Gleitfläche. Er füllt den Raum zwischen diesen knöchernen Bestandteilen des Knies aus:

  • dem Oberschenkelknochen
  • dem darunter ansetzenden Schienbeinkopf
  • der Kniescheibe

Der Knorpel schützt die Knochen vor direktem Aneinanderreiben. Zusätzlich puffern die seitlich gelegenen Menisken das Kniegelenk ab. Wenn der Gelenkknorpel abgenutzt ist, spricht man von einer Kniegelenksarthrose (fachsprachlich: Gonarthrose).

Mit der Zeit nutzt sich der Gelenkknorpel bei fast jedem ab

Bei betroffenen Menschen verursacht eine Arthrose im Kniegelenk immer stärkere Schmerzen und beeinträchtigt die Mobilität. Unter den verschiedenen Arten der Arthrose kommen Kniearthrosen am weitaus häufigsten vor.

  • Rund 5 % aller Erwachsenen leiden unter einer behandlungsbedürftigen Kniearthrose.
  • Ab dem mittleren Alter nimmt die Neigung zur Entwicklung einer Arthrose im Knie stark zu. Untersuchungen zufolge weisen rund 90 % der Knie von Menschen zwischen 55 und 65 Jahren Anzeichen für beginnende Arthrose auf.
  • Auch bei jüngeren Menschen kann eine Gonarthrose auftreten. Auslöser sind hier zum Beispiel häufig die Folgen eine Sportverletzung.
Das sind mögliche Ursachen einer Gonarthrose

Ein gewisser Knorpelrückgang ist mit den Jahren normal. Alterungsvorgänge und zunehmende Abnutzung sind hier die Ursache. Von einer behandlungsbedürften Arthrose sprechen wir erst, wenn sich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einstellen. Sie können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In etwa 70 % der Fälle tritt die Gonarthrose beidseitig auf. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Entstehung oder das Fortschreiten einer Arthrose im Kniegelenk begünstigen:

  • Übermäßige Belastung der Kniegelenke durch Sport oder Beruf
  • Genetisch bedingt schwach entwickelte Knorpelsubstanz
  • Fehlstellungen wie X- oder O-Beine
  • Unfall- oder Verletzungsfolgen
  • Stärkeres Übergewicht
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Einnahme bestimmter Medikamente

Verletzungen im Bereich von Kniegelenk und Bewegungsapparat, die man früher einmal erlitten hat, verstärken die Wahrscheinlichkeit, später an einer Gonarthrose zu erkranken. Ursachen solcher Vorschädigungen können zum Beispiel Bänderrisse, Meniskusverletzungen oder Knochenbrüche sein.

Typische Symptome einer Arthrose im Kniegelenk

Die Symptome einer Gonarthrose können recht unterschiedlich ausfallen. Häufig zeigen sich bei Patientinnen und Patienten folgende Erscheinungen:

  • Schmerzen
    Beschwerden treten anfangs oft nur bei besonderen Belastungen wie sportlicher Betätigung, Treppensteigen oder In-die Knie-Gehen auf. Direkt nach dem Aufstehen oder längerem Sitzen kann das Gelenk ebenfalls schmerzen. Nach Bewegung legen sich die Symptome anfangs wieder. Typisch ist auch ein Knacken im Gelenk (sogenannte Krepitationen). Mit der Zeit nehmen die Schmerzen häufig zu.
  • Geringere Belastbarkeit
    Besonders morgens fühlt sich das Knie steif an. Betroffene können ohne Beschwerden nicht mehr so weit gehen. Sie sind weniger trittsicher, es stellt sich ein Gefühl der Instabilität des Kniegelenks ein.
  • Entzündung
    Das Gelenk ist geschwollen, übermäßig warm oder verformt. Das sind typische Symptome einer entzündlich aktivierten Arthrose, eines höheren Stadiums der Erkrankung. Beschwerden treten bei dieser fortgeschrittenen Form der Gonarthrose schubweise auch in Ruhe auf.
So kommen wir zur Diagnose einer Gonarthrose

Sie schildern dem Orthopäden der LILIUM Klinik zunächst Ihre Beschwerden und Einschränkungen. Das Ausmaß Ihrer Schmerzen im Knie kommt ebenfalls zur Sprache. Die Untersuchung ist umfassend und zielt darauf ab, Ihre Erkrankung genau zu diagnostizieren. Von der Arthrose können sehr verschiedene Abschnitte des Gelenks betroffen sein. Mit all seiner Erfahrung verschafft Ihr behandelnder Arzt sich ein genaues Bild von der Art der Schädigung. Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von der Diagnose ab. Folgende Untersuchungsverfahren kommen zum Einsatz:

  • Körperliche Untersuchung von Knie und Bein
  • Prüfung von Muskel- und Bänderapparat
  • Beurteilung des Gangbildes anhand einer apparativen Bewegungsanalyse
  • Koordinationstests
  • Röntgen als primäres bildgebendes Verfahren

Die Röntgenbilder werden in verschiedenen Ebenen im Stehen aufgenommen. Eine Arthrose des Gelenks wird so meist gut darstellbar. Der Abbau des Knorpels im Gelenk und ein verengter Gelenkspalt sind dann normalerweise sichtbar. Sie sind untrügliche Anzeichen für das Vorliegen einer Gonarthrose. Erkenntnisse aus der vorausgegangenen Untersuchung lassen sich dadurch absichern. Zusätzlich können für die Diagnose eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Ultraschalluntersuchung hinzukommen.

Stadien der Gonarthrose

Nach dem Ausmaß des Knorpelschadens teilt die Orthopädie die Arthrose des Kniegelenks in 4 Stadien ein:

  • 1. Stadium: leichte Auffaserung des Gelenkknorpels. Patientinnen und Patienten sind frei von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • 2. Stadium: Risse und Auffaserungen, die nicht bis zum Knochen reichen. Hier besteht meist Beschwerdefreiheit, erste Anzeichen und Arthrose-Symptome können sich zeigen.
  • 3. Stadium: fortgeschrittene Arthrose mit tieferen Auffaserungen, Schädigungen des Knorpels und verschmälertem Gelenkspalt. Die Knochenabdeckung ist noch vollständig. Beschwerden im Gelenk können auftreten, vorerst meist gelegentlich.
  • 4. Stadium: schwere Arthrose mit freiliegendem Knochen und stark verschmälertem Gelenkspalt. Knochen reiben direkt aufeinander, eine entzündliche aktivierte Arthrose entsteht. Die Beschwerden sind meist ausgeprägt, chronische Schmerzen sind häufig.

Die Stadien bieten Anhaltspunkte für die Beurteilung einer festgestellten Gonarthrose. Bei der Therapie richten sich die erfahrenen Orthopäden der LILIUM Klinik jedoch immer nach den individuellen Symptomen und dem Krankheitsverlauf.

Andere Ursachen für Schmerzen im Kniegelenk müssen ausgeschlossen werden

Bestimmte Erkrankungen können Schmerzen und Symptome mit sich bringen, die denen einer Arthrose im Kniegelenk ähneln. Auslöser für Knieschmerzen sind recht oft Defizite in anderen Bereichen des Bewegungsapparates. Sie erfordern meist auch eine andere Therapie.
Als Ursache in Frage kommen etwa Meniskusprobleme, rheumatische Erkrankungen im Gelenk, Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) im Knie, Erkrankungen der Kniescheibe (Patella), Fußfehlstellungen, eine Hüftarthrose, Bandscheibenvorfälle und Arthritis.
Dank ihren ausgeprägten Fachkenntnissen können die Orthopäden der LILIUM Klinik die Ursachen für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen gewöhnlich eindeutig diagnostizieren. Nach gründlicher Untersuchung machen sie Ihnen fundierte Vorschläge für die Behandlung.

Die Behandlung der Gonarthrose wird individuell auf Sie abgestimmt

Wenn der Befund Kniegelenksarthrose gesichert ist, gibt es für die Behandlung verschiedene Möglichkeiten. Je früher der Facharzt bei Ihnen mit der Therapie beginnt, desto besser die Aussicht, dauerhaft schmerzfrei zu bleiben. Dann lässt sich mit einer milden, gelenkerhaltenden Therapie oft eine Besserung erreichen. Die Orthopäden der LILIUM Klinik bemühen sich stets, mit einer konservativen Behandlung zum Erfolg zu kommen. Nur wenn es nicht anders geht, wird eine Kniegelenksprothese erwogen.

Eine nichtoperative Behandlung wird immer versucht

Es gibt verschiedene konservative Behandlungsmaßnahmen, die je nach Art der Beschwerden für die Therapie Anwendung finden können:

  • Hyaluronsäure-Injektionen
  • Verabreichung von schmerzlindernden Medikamenten
  • Knorpelaufbauende Präparate
  • Auf den jeweiligen Fall abgestimmte Bewegungstherapie/ärztlich geleitete medizinische Trainingstherapie
  • Unterstützung durch Physiotherapie

Mit diesen nichtoperativen Verfahren lässt sich der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks oft länger hinauszögern.

Das können Sie selbst tun

Bei stark übergewichtigen Patientinnen und Patienten kann ein Gewichtsverlust zusätzlich zu den genannten Maßnahmen eine starke Besserung bringen. Die Belastung des Kniegelenks wird dadurch erheblich reduziert. Ebenso kann regelmäßige Bewegung durch Spaziergänge, Walking, Radfahren oder Schwimmen die Therapie gut unterstützen. Sie fördert die Durchblutung der Knie und die Bildung von Gelenkschmiere, ohne den Knorpel zu stark zu belasten. Wenn Sie konsequent bei der Therapie mithelfen, bekommen wir Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen gewöhnlich viel besser in den Griff.

Manchmal hilft nur noch eine Operation

Sind die Beschwerden durch konservative Maßnahmen nicht mehr einzudämmen, werden operative Verfahren ins Auge gefasst. Hier gibt es abhängig vom Beschwerdebild verschiedene Möglichkeiten:

  • Die operative Behebung bestimmter Fehlstellungen wie O-Beine oder X-Beine kann die Entwicklung der Arthrose aufhalten und Beschwerdefreiheit bringen.
  • Bei starker Abnutzung und ständigen Beschwerden kann ein Implantat die irreparabel geschädigten Strukturen des Kniegelenks ersetzen. Dafür kommen je nach Art der Schädigung eine Teilprothese wie etwa eine Schlittenprothese oder eine Totalendoprothese (TEP) in Frage.

Das Implantat überzieht verschlissene Oberflächen des Kniegelenks mit beständigen Materialien wie Metall oder Kunststoff. So entstehen künstliche Gleitflächen, die wieder beschwerdefreie Bewegungen möglich machen. Das Implantat kann Schmerzfreiheit bringen und die Fortbewegung der Patientin oder des Patienten stark verbessern.

Eine Teilprothese bewahrt die Beweglichkeit besser

Teilprothesen für das Knie sind kleiner als Totalendoprothesen (TEPs). Sie können Einsatz finden, wenn nur begrenzte Bereiche des Kniegelenks durch die Arthrose geschädigt sind. Die Schädigung kann sich zum Beispiel auf den Knorpel an der Innenseite, an der Außenseite oder an der Kniescheibe beschränken. Eine Knieteilprothese, die lediglich eine der beiden Gleitrollen des Oberschenkelkopfes abdeckt, nennt man Schlittenprothese.

  • Die Knieteilprothese ersetzt lediglich die geschädigten Anteile, etwa die innere oder äußere Gleitrolle. Gesunde Bereiche bleiben unangetastet und erhalten.
  • Das Knie ist nach der OP nicht selten schneller beweglicher, als es mit einer TEP der Fall wäre.
  • Der Bänderapparat des Knies kann erhalten bleiben.
  • In gewissen Grenzen können Kontaktsportarten wieder betrieben werden.

Hierzu berät Sie Ihr Orthopäde individuell. Oft ermöglicht es die Teilprothese bei Patientinnen und Patienten mit Gonarthrose, eine Totalendoprothese um Jahre hinauszögern.

Knie-TEP bei schwerer Kniegelenksarthrose

Eine Totalendoprothese (TEP) wird benötigt, wenn der Gelenkknorpel im gesamten Kniegelenk abgenutzt ist. Dasselbe gilt, wenn zum Beispiel das vordere und/oder das hintere Kreuzband nicht mehr vorhanden ist. Die meisten Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Arthrose erhalten eine solche Knie-TEP.

  • Bei der Knie-TEP werden sowohl der Oberschenkelkopf als auch der Schienbeinkopf mit Metallkomponenten überkront.
  • Ein Kunststoff-Inlay fungiert als Gleitfläche und ersetzt die Funktion des nicht mehr vorhandenen Knorpels.

Bei fortgeschrittener Gonarthrose kann die Knie-TEP Schmerzen ein Ende bereiten, Ihre Mobilität erhalten und Ihnen neue Lebensqualität bringen.

Die Spezialisten der LILIUM Klinik untersuchen Sie gründlich

Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Kniespezialisten der privaten LILIUM Klinik frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.