Anästhesie | Vollnarkose |
OP-Dauer | 30 Minuten bis 2 Stunden |
Klinikaufenthalt | 4 bis 6 Tage |
Sport wieder möglich | Nach einigen Wochen bis Monaten |
HWS-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung von Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule
Beschwerden im Bereich der oberen Wirbelsäule quälen viele Menschen. Das können Nackenschmerzen sein, aber auch Schmerzempfindungen, die in Schultern und Arme ausstrahlen. In der Orthopädie werden solche Beschwerden nach der Abkürzung für die Halswirbelsäule (HWS) unter der Bezeichnung HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom bzw. Zervikalsyndrom) zusammengefasst. Mögliche Ursachen gibt es viele, oft ist das Problem vorübergehend. Bei anhaltenden Schmerzen der Halswirbelsäule, Bewegungseinschränkungen oder schweren Symptomen sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Facharzt konsultieren, der auf Erkrankungen der Wirbelsäule spezialisiert ist. Die Ärzte der privaten LILIUM Klinik klären Sie im Folgenden über das HWS-Syndrom auf und stellen Möglichkeiten der Behandlung vor – von konservativer Therapie bis hin zur HWS-OP.
Aufbau, Aufgaben und Funktion der Halswirbelsäule
Die Halswirbelsäule trägt den Schädel und sorgt für die Beweglichkeit des Kopfes. Sie besteht aus den obersten 7 Wirbeln der Wirbelsäule und ist eindeutig ihr flexibelster Abschnitt. Die ständige Beanspruchung bei Alltagsverrichtungen macht die Halswirbelsäule anfällig für Verschleiß, Verletzungen und Erkrankungen wie das Zervikalsyndrom. Hinzu kommt, dass sie einen Knotenpunkt zwischen Gehirn und Bewegungsapparat bildet. Die Spinalnerven, die in ihrem Bereich aus dem Rückenmark hervortreten, können Ausgangspunkt für Beschwerden und Schmerzen der Halswirbelsäule sein. Das Zusammenspiel der vielen Strukturen in ihrem Umfeld macht die exakte Diagnose eines HWS-Syndroms, insbesondere die symptomatische Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern (wie z. B. bei begleitend auftretenden Schulterschmerzen), zu einer Herausforderung.
Ihre Vorteile: HWS-Syndrom behandeln in der LILIUM Klinik
- Sehr erfahrene orthopädische Fachärzte
- Gute Möglichkeiten der konservativen HWS-Behandlung
- Privatklinik mit hervorragender Ausstattung und modernstem OP-Bereich für HWS-Operationen
- Komfortable Unterbringung in unseren Patientenzimmern mit erstklassiger Betreuung durch unser Pflegeteam
Bei einem HWS-Syndrom betreffen die Beschwerden häufig Nacken und Schultern, können aber auch darüber hinausgehen. Zu beachten ist, dass das Beschwerdebild des Zervikalsyndroms anderen Krankheitsbildern ähneln kann, daher ist eine genaue diagnostische Abklärung durch die Orthopädie wesentlich.
Mögliche Symptome, die für das Vorliegen eines HWS-Syndroms sprechen, sind:
- Nackenschmerzen, die in Rumpf und Arme ausstrahlen können
- Bewegungseinschränkungen in diesen Bereichen
- Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühle und Tinnitus (Ohrensausen)
Daneben können auch Probleme beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang mögliche HWS-Symptome sein – auch wenn das auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Ein erfahrener Spezialist bezieht auch eine solche Möglichkeit mit ein, um das Halswirbelsäulensyndrom zuverlässig von Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden abgrenzen zu können.
Die häufigsten Ursachen für Beschwerden im Umfeld des HWS-Syndroms sind:
- Verspannungen und Verhärtungen der Nackenmuskeln
- Verklebte Faszien im Nackenbereich
- Einengung von Nervenkanälen infolge von Muskelverspannungen
Diese Beschwerden kommen häufig von Über- oder Fehlbelastungen der Wirbelsäule, ständigem falschen Sitzen, einer ungünstigen Schlafposition oder Bewegungsmangel. Sprichwörtlich ist der „Smartphone-Nacken“, ein typischer Auslöser für die Entwicklung eines HWS-Syndroms. Hierbei kommt es zu Nackenschmerzen und Verspannungen, die von einem andauernd vorgebeugten Kopf herrühren. Viele Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule haben ähnliche Ursachen: Durch die einseitige Belastung verspannen und verhärten sich die örtlichen Muskeln. Das löst die oft quälenden Nackenschmerzen aus. Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen sind Folgeerscheinungen, welche die ursprünglichen HWS-Symptome wiederum verstärken.
Wärmflasche oder Heizkissen, schmerzlindernde Maßnahmen und spezielle Übungen bringen bei Nackenschmerzen oft unmittelbar Linderung. Irreversibel sind Beschwerden, die auf Verspannungen im Nacken zurückgehen, zum Glück nur selten. In den meisten Fällen gehen die Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen spätestens nach einigen Wochen wieder zurück.
Bei anhaltenden Beschwerden empfiehlt es sich in jedem Fall, einen Arzt aufzusuchen. Er kann die Ursache abklären und weitere therapeutische Maßnahmen wie etwa Physiotherapie verschreiben.
Anhaltende Beschwerden sollten Sie unbedingt abklären lassen. Ernstzunehmende Ursachen für Beschwerden im Umkreis des HWS-Syndroms können folgende sein:
- Arthrose (Verschleiß) der Halswirbelgelenke
- Bandscheibenvorfall
- Verletzungen durch Sport oder Unfall
- Krankhafte Knochenveränderungen (Osteochondrose)
- Gelenkblockade im Bereich der Halswirbelsäule
- Spinalkanalstenose
- Entzündungen der Wirbelkörper (Spondylitis oder Spondylodiszitis)
- Rheumatische Erkrankungen
Beschwerdebild und Symptome beim HWS-Syndrom unterscheiden sich oftmals nicht grundlegend von einfachen Muskelverspannungen. Chronische Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule und damit verbundene Bewegungseinschränkungen können die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten jedoch stark in Mitleidenschaft ziehen. Das Risiko für Folgeschäden ist hoch. Umso wichtiger ist eine gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt.
Bei Ihrem Besuch schildern Sie dem Arzt der LILIUM Klinik ausführlich Ihre Beschwerden. Daraufhin wird er eine körperliche Untersuchung vornehmen. Diese besteht aus Abtasten und der Prüfung, ob mechanischer Druck auf bestimmte Zonen Schmerzen auslöst. Auch Nervenreflexe lassen sich so teils testen. Beeinträchtigte Nerven im Bereich der Halswirbelsäule können zum Beispiel spezielle Beschwerden in den Schultern und Armen auslösen.
Als nächster Schritt zur Diagnose eines HWS-Syndroms werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Zunächst wird ein herkömmliches Röntgenbild angefertigt. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) und in seltenen Fällen eine Computertomographie (CT) können zur Darstellung der knöchernen Strukturen hinzukommen, um aufschlussreiche Aufnahmen der Halswirbelsäule zu erhalten. Aus der Zusammenschau der diagnostischen Verfahren leitet der Arzt die erforderliche Behandlung ab.
Wie in der modernen Orthopädie üblich, behandeln die Ärzte der LILIUM Klinik auch Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule zunächst mit möglichst milden Verfahren. Wirbelsäulenchirurgie oder andere weitergehende Interventionen kommen erst ins Spiel, wenn die Möglichkeiten der konservativen HWS-Syndrom-Behandlung ausgeschöpft sind. Über die verschiedenen Optionen der Therapie bei Zervikalsyndrom erhalten Sie hier einen Überblick.
Zur Behandlung eines Halswirbelsäulensyndroms können konservative Maßnahmen (ohne OP) und operative Eingriffe eingesetzt werden. Oftmals lässt sich ein HWS-Syndrom behandeln, ohne dass operative Maßnahmen ergriffen werden müssen.
HWS-Syndrom ohne OP behandeln
Bei der weit überwiegenden Anzahl der Patientinnen und Patienten mit HWS-Syndrom kommen wir mit konservativen oder nur gering invasiven Maßnahmen zum Erfolg. Mithilfe dieser Verfahren können wir in der LILIUM Klinik Ihr HWS-Syndrom behandeln:
- Schmerztherapie mit Medikamenten
- Periradikuläre Therapie (PRT)
- Radiofrequenz-Nervenablation (RFNA)
- Verschreibung von Physiotherapie
Physiotherapie durch kompetente Therapeuten kann die betroffenen Regionen mobilisieren, sie stabilisieren und dadurch Schmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen, verringern. Die Patientin oder der Patient erlernt Übungen, die er oder sie regelmäßig zu Hause anwenden kann. Über die Art der physiotherapeutischen Maßnahmen wird je nach Krankheitsbild entschieden.
Halten die Beschwerden nach einer medikamentösen Schmerztherapie länger an, können die nachfolgend beschriebenen minimalinvasiven Verfahren bei Halswirbelsäulensyndrom Schmerzlinderung bringen.
Periradikuläre Therapie (PRT)
Bei der periradikulären Therapie handelt es sich um eine minimalinvasive Injektionstherapie unter radiologischer Kontrolle. Der Arzt lokalisiert die für den Schmerz ursächliche Nervenwurzel und spritzt ein schmerz- und entzündungslinderndes Medikament direkt in diese Zone. Die Live-Überwachung der Therapie per radiologischer Kontrolle bringt Sicherheit für die sensiblen Strukturen im Zielbereich. Die Behandlung nimmt meist nicht mehr als 15 Minuten in Anspruch.
Radiofrequenz-Nervenablation (RFNA)
Bei der Weiterführung der Technik der periradikulären Therapie (PRT) im Sinne der Radiofrequenz-Nervablation (RFNA) injiziert der Arzt das schmerz- und entzündungshemmende Medikament direkt in die Nähe der Nervenwurzel, deren zugehöriger Nerv die Beschwerden auslöst. Danach führt er eine Elektrode an gleicher Stelle an das Facettengelenk beziehungsweise die kleinen nervalen Verzweigungen in diesem Bereich heran. Das geschieht ambulant unter radiologischer Kontrolle. Ungewollte Verletzungen durch die Injektionsnadel lassen sich so vermeiden. Schließlich wird kontrolliert durch Hitzeeinwirkung das Gewebe lokal an dieser Stelle bearbeitet – jeweils radiologisch kontrolliert und unter Verwendung von Lokalanästhetika, um den minimalinvasiven Eingriff möglichst schmerzarm bis schmerzfrei zu gestallten.
Bei chronischen Schmerzen in den Bereichen Nacken, Rücken oder theoretisch auch an anderen Gelenken kann die RFNA andauernde Schmerzlinderung bringen.
Dasselbe gilt für ein schmerzhaftes Facettensyndrom im Bereich der Halswirbelsäule. Hier kann der behandelnde Arzt per RFNA eine zervikale Facettendenervation durchführen:
- Indikation/Symptome: Nackenschmerzen, Arm- und Schulterschmerzen, Kopfschmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Armen und Händen, Gefühlsstörungen in den Händen, Gleichgewichtsprobleme.
- Vorgehen: Je nach zu behandelnder Ebene sind mehrere sich überschneidende Läsionen nötig, um variable Nervenverläufe abzudecken. Die Zielstellen der zervikalen Läsionen werden entlang des Verlaufs des Ramus medialis ausgewählt.
Bessern Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sich nicht spätestens nach 3 Monaten, kann eine Operation erwogen werden. Je nach Symptomen, Diagnose und Fortschritt der Erkrankung können sehr verschiedene Verfahren in Frage kommen:
- Entlastung von Nervenbahnen
- Prothese für die betroffene Bandscheibe
- Wirbelversteifung (Spondylodese)
Die moderne Wirbelsäulenchirurgie arbeitet fast ausschließlich mit minimalinvasiven, mikrochirurgischen Verfahren. Dank sehr kleiner Zugänge für die Operation wird Gewebe kaum verletzt. Das beschleunigt die Heilung und fördert eine rasche Erholung der Patientin oder des Patienten. Die komfortable Ausstattung der LILIUM Klinik trägt zusätzlich zum Wohlbefinden der operierten Person bei. Der Klinikaufenthalt dauert gewöhnlich nicht länger als 4 bis 6 Tage.
Entlastung von Nervenbahnen
Die Entlastung von Nervenbahnen kann sich zum Beispiel bei einer Spinalkanalstenose im Nackenbereich anbieten, einer Einengung von Nerven im Wirbelkanal. Anhaltende Nacken- oder sonstige Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Kribbeln, Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Inkontinenz lassen sich so abstellen. Auch ein Bandscheibenvorfall kann diese Symptome auslösen und Maßnahmen der Wirbelsäulenchirurgie erforderlich machen. Chirurgisch entfernt wird dann zum Beispiel Bandscheibengewebe, das den betroffenen Nervenstrang blockiert. Derartige Eingriffe dauern durchschnittlich 30 bis 60 Minuten.
Wirbelversteifung
Dieses Verfahren wird bei schweren Erkrankungen der Halswirbelsäule wie einem Bandscheibenvorfall mit Folgeschäden angewendet. Es ist allerdings irreversibel und sorgt für eine dauerhaft eingeschränkte Beweglichkeit. Dafür kann diese Form der operativen Therapie quälende Schmerzen abstellen und der betroffenen Patientin oder dem Patienten wieder neuen Lebensmut schenken. Eine funktionserhaltende Bandscheibenprothese ist unter Umständen vorzuziehen, falls die Degeneration nicht zu weit fortgeschritten ist.
Prothese für die Bandscheibe
Bei degenerativen Erkrankungen der Nackenwirbelsäule kann eine Bandscheibenprothese, die minimalinvasiv implantiert wird, eine schonende Alternative zu einer Wirbelversteifung sein. Die stark geschädigte Bandscheibe wird ersetzt durch ein Implantat. Es besteht meistens aus biokompatiblem Titan und Kunststoff. Es schützt die Nachbarwirbel vor fortschreitender Abnutzung. Die Maßnahme kann die Schmerzen lindern, den Nacken entlasten und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu rund 70 % wiederherstellen.
Bewegung kann Verspannungen vorbeugen, die Nackenschmerzen, regelmäßige Kopfschmerzen oder ein voll entfaltetes HWS-Syndrom auslösen. Ratsam sind zum Beispiel nacken- und rückenfreundliche Sportarten wie Schwimmen. Auch die gezielte Kräftigung von Nacken, Schultern und Rücken ist hilfreich. Wenn Sie seit längerem Nackenschmerzen oder ähnliche Probleme haben oder bereits in Therapie sind, sollten Sie sich hierzu professionell beraten lassen.
Wir untersuchen und beraten Sie gern zum HWS-Syndrom bei uns in der LILIUM Klinik
Ob Schmerztherapie oder HWS-Operation als letzter Ausweg: Die private LILIUM Klinik verfügt über Orthopäden, die im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie, orthopädischen Chirurgie und Neurochirurgie sehr erfahren sind. Bitte zögern Sie nicht, unsere Spezialisten frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite, um Ihnen eine ausgezeichnete Behandlung bei HWS-Syndrom zu ermöglichen. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.