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Alle Infos: OP Spinalkanalstenose

Anästhesie

Vollnarkose

OP-Dauer

30 Minuten bis 1,5 Stunden

Klinikaufenthalt

 4 bis 6 Tage

Sport wieder möglich

Nach 3 Wochen

Spinalkanalstenose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Spinalkanalstenose betrifft vorrangig ältere Menschen. Eingeengte Nervenstränge im Rückenmark können verschiedene Beschwerden von Kribbeln und Taubheit bis hin zu Bewegungseinschränkungen und Lähmungen verursachen. Das Leiden lässt sich mit nichtoperativen Behandlungen oft gut lindern. In schwereren Fällen einer Spinalkanalstenose kann eine Operation Sie wieder schmerzfrei machen. Wir informieren Sie hier über Ursachen sowie Symptome der Wirbelkanalstenose und erläutern, mithilfe welcher Methoden (konservativ und operativ) die erfahrenen Orthopäden der LILIUM Klinik eine Spinalkanalstenose behandeln können.

Das Wichtigste in Kürze

Definition: Eine Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Spinalkanals, die Druck auf das Rückenmark und die Nerven ausübt.

Ursachen: Degenerative Veränderungen, Wirbelarthrose, Bandscheibenvorfälle und verdickte Bänder können eine Verengung verursachen.

Symptome: Rückenschmerzen, Beinschmerzen, Taubheitsgefühl, Schwäche und eingeschränkte Gehfähigkeit.

Konservative Behandlung: Schmerzmittel, Physiotherapie, Epiduralinjektionen und Schonung.

Operative Behandlung: Dekompressionsoperationen zur Druckentlastung der Nerven in schweren Fällen oder in solchen, wo die konservative Therapie nicht ausreicht.

Was ist eine Spinalkanalstenose und welche Symptome sind typisch?

Die Spinalkanalstenose, auch spinale Stenose oder Spinalkanalverengung genannt, ist eine verbreitete Erkrankung, die von Nerven im Wirbelkanal (Spinalkanal) des Rückenmarks ausgeht. Sie kommt in verschiedenen Segmenten der Wirbelsäule vor: Am häufigsten ist die Lendenwirbelsäule betroffen, gefolgt von der Halswirbelsäule. Die Brustwirbelsäule ist am seltensten Ausgangspunkt. Symptome, über die Patientinnen und Patienten klagen, sind recht unterschiedlich. Neben dem Rücken und den Beinen können auch Nacken, Schultern, Arme sowie die Ausscheidungs- und Sexualorgane betroffen sein.

Typische Symptome der Spinalkanalstenose:

  • Kribbeln und Taubheit in den Gliedmaßen
  • Rückenschmerzen und Schmerzen in den Beinen
  • Beinkrämpfe und Schwächegefühle im Bewegungsapparat
  • Nackenschmerzen, die oft in Schultern und Arme ausstrahlen
  • Inkontinenz betreffend Wasserlassen und Stuhlgang
  • Sexuelle Funktionsstörungen

Bei Personen, deren Fortbewegung beeinträchtigt ist, verstärken sich die Beschwerden der Wirbelkanalstenose typischerweise beim Gehen. Sie verringern sich sofort beim Anhalten und Sitzen.

Ihre Vorteile: Spinalkanalstenose behandeln in der LILIUM Klinik

Verlauf: Wie entwickeln sich die Beschwerden der Spinalkanalstenose mit der Zeit?

Gewöhnlich beginnt die Spinalkanalverengung mit leichten Symptomen. Mit der Zeit können sich diese Beschwerden verschlimmern. Das ist jedoch nicht in jedem Fall so. Entscheidend ist, dass möglichst bald eine zielgerichtete Behandlung erfolgt. Dann ist die Spinalkanalstenose oft gut beherrschbar. Die Symptome gehen zurück und es droht nicht unbedingt eine Verschlimmerung. Bei manchen älteren Patienten und Patientinnen kommt es mit den Jahren sogar von selbst zu einer Besserung.
Bei stark betroffenen Patientinnen und Patienten kann der Bewegungsradius sich aber auch Stück für Stück verkleinern. Die Gefahr einer Verschlechterung besteht bei Wirbelkanalstenose insbesondere, wenn die geeignete Behandlung versäumt wird.

Welche Ursachen für eine Spinalkanalstenose gibt es?

Im Rückenmark entlang der Wirbelsäule verlaufen wichtige Stränge des zentralen Nervensystems. Darunter sind auch solche, die den Bewegungs- und Ausscheidungsapparat steuern. Diese Nervenstränge sind eigebettet in den verhältnismäßig engen Wirbelkanal. Diese auch Spinalkanal genannte Röhre wird durch die Biegung der Wirbelsäule tagtäglich beansprucht. Sie unterliegt auch einem altersbedingten Verschleiß. Von solchen degenerativen Erkrankungen sind häufig Patientinnen und Patienten ab 50 betroffen.

So wird die Entstehung einer Spinalkanalstenose gefördert:

  • Wirbelkörper und Bänder werden mit den Jahren lockerer. Der Körper sucht die so entstehende Instabilität durch Knochenwucherungen (Spondylophyten) auszugleichen.
  • Die Bandscheiben, die Puffer zwischen den Wirbelkörpern, verformen sich durch Alterungsprozesse und werden flacher. Oft wölben sie sich aus ihrer ursprünglichen Stellung heraus.
  • Solche unnormal erweiterten Strukturen können stellenweise auf Rückenmark und Spinalkanal drücken, besonders bei bestimmten Stellungen der Wirbelsäule.
  • Einzelne Nervenstränge werden dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt. Das ruft Missempfindungen, Schmerzen oder Störungen bei der Weiterleitung von Nervenreizen hervor.

Abhängig von dem Ort, wo die Einengung entstanden ist, unterscheiden sich die Beschwerden. Eine genaue Diagnose durch einen erfahrenen Arzt verrät die genaue Ursache und entscheidet über Möglichkeiten der Therapie.

Wie erfolgt die Diagnose einer Wirbelkanalstenose?

Am Anfang jeder Diagnose steht die Anamnese: Sie als Patientin oder Patient schildern dem behandelnden Arzt der LILIUM Klinik zunächst detailliert Art, Ausmaß und Dauer Ihrer Beschwerden. Es folgen eine körperliche sowie eine neurologische Untersuchung. Mögliche Vorerkrankungen, die unter Umständen die Entwicklung einer Spinalkanalverengung fördern, werden dabei einbezogen.

  • Die korrekte Diagnose einer Spinalkanalstenose ist eine Herausforderung und erfordert einen erfahrenen Mediziner.
  • Bildgebende Verfahren sind unerlässlich. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) erlaubt am besten, die Verengung des Wirbelkanals zu lokalisieren. Auch Röntgenbilder werden angefertigt.
  • Stößt der Arzt auf mehrere Engstellen, kommt es darauf an, sie mit dem Befund der neurologischen Untersuchung abzustimmen. So kann man darauf schließen, ob sie für das Krankheitsbild relevant sind oder nicht.

Nicht selten werden Spinalkanalstenosen, die bisher völlig ohne Symptome geblieben sind, eher zufällig durch bildgebende Verfahren entdeckt. In solchen Fällen ist eine Therapie nicht zwingend notwendig.
Bei der Diagnose ist es entscheidend, andere Erkrankungen als Ursachen der Spinalkanalstenose auszuschließen (Differenzialdiagnostik). Ein Bandscheibenvorfall kann vergleichbare Symptome zeigen, entsteht aber gewöhnlich plötzlich durch ein akutes Ereignis. Die Spinalkanalverengung ist hingegen Resultat einer schleichenden Degeneration. Ähnliche Symptome wie bei der Spinalkanalstenose kann es auch bei der sogenannten Schaufensterkrankheit geben, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Dasselbe gilt für periphere Durchblutungsstörungen. Diese Leiden sind jedoch Gefäßerkrankungen und erfordern eine ganz andere Art der Therapie.

Lumbale und zervikale Spinalkanalstenose: Abgrenzung von Lokalisation und Symptomatik

Je nach Ort (Lokalisation) der Verengung zeigen sich unterschiedliche Symptomatiken. Hierbei werden primär zwei Fomen der Wirbelkanalstenose unterschieden:

Lumbale Spinalkanalstenose

Am häufigsten diagnostizieren wir bei Patientinnen und Patienten eine lumbale Spinalkanalstenose, die Variante, die im Bereich der Lendenwirbel auftritt. Daher wird diese Form auch als Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule (LWS) bezeichnet.

Symptome und Begleiterscheinungn bei lumbaler Spinalkanalstenose:

  • Typisch sind Rückenschmerzen und Beschwerden in den Beinen.
    Häufig geben die Patienten an, nur noch eine verminderte Gehstrecke am Stück bewältigen zu können – eine Form der sogenannten Claudicatio spinalis /Schaufensterkrankheit (als wenn man von einem Schaufenster zum anderen schlendern würde).
  • Unter Umständen sind die Beschwerden begleitet von weiteren oben beschriebenen Mobilitätseinschränkungen.
  • Hinzu kommen können ein Verlust der Kontrolle über Harn und Stuhlgang und sexuelle Funktionsstörungen.

Zervikale Spinalkanalstenose

Bei der weniger häufigen Verengung im Bereich der Halswirbel sprechen wir von einer zervikalen Spinalkanalstenose bzw. Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule (HWS).

Symptome und Begleiterscheinungen bei zervikaler Spinalkanalstenose:

  • Gängig sind Missempfindungen und Schmerzen im Nackenbereich.
  • Die Beschwerden können in die Schultern und Arme ausstrahlen und sogar auf die Beine übergreifen.
  • Inkontinenz und Einschränkungen der Sexualorgane sind ebenfalls mögliche Folgeerscheinungen.

Je nach Lokalisation unterscheidet sich auch die Behandlung der jeweiligen Variante der Spinalkanalstenose.

Wirbelkanalstenose konservativ behandeln oder operieren lassen?

Eine Spinalkanalstenose ist immer ernst zu nehmen. Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen und begleitende Beschwerden können die Lebensqualität erheblich einschränken. Schwere lumbale Spinalkanalstenosen, die das Gehen immer mehr unmöglich machen, können unbehandelt sogar zu einer Querschnittlähmung führen.

  • Ist der Spinalkanal noch nicht so stark verengt, gelingt in den meisten Fällen eine Milderung des Leidens durch konservative Therapie, also ohne Operation. Ein Vorfall oder eine Vorwölbung einer Bandscheibe zum Beispiel, die schmerzhaften Druck auf den Wirbelkanal auslöst, können sich nach einiger Zeit von selbst zurückbilden.
  • In schwereren Fällen oder wenn die konservative Behandlung nicht anschlägt, muss eine Spinalkanalstenose-Operation erwogen werden. Hierfür gibt es heute bewährte Verfahren mit guten Erfolgsaussichten. In der LILIUM Klinik stehen den Patientinnen und Patienten dafür hervorragende Spezialisten zur Verfügung.
Möglichkeiten der konservativen Therapie bei Spinalkanalstenose

Bei akuten Beschwerden aufgrund der Spinalkanalverengung steht die Schmerzlinderung im Vordergrund. Dadurch lässt sich in weniger schweren Fällen oft auch die Beweglichkeit wiederherstellen. Langfristige Therapiemaßnahmen wie krankengymnastische Übungen sollten beibehalten werden. Bei einem Großteil der Patientinnen und Patienten lassen sich die Spinalkanalstenose-Symptome so gut eindämmen.

Konservative Behandlungsansätze bei Wirbelkanalstenose sind:

  • Schmerztherapie mit Medikamenten
  • Spritzentherapie (periradikuläre Therapie (PRT) und Radiofrequenz-Nervablation (RFNA))
  • Physiotherapie und häusliche Übungen
  • Ernährungskontrolle

Führt die Einnahme von Schmerzmitteln nicht zum Ziel, kann eine sogenannte interventionelle Schmerztherapie helfen. Das können die periradikuläre Therapie (PRT) oder die Radiofrequenz-Nervablation (RFNA) sein. Deren Einsatzmöglichkeiten werden weiter unten beschrieben.
Durch regelmäßige Übungen unter Anleitung einer kompetenten Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten lernen Sie, die von der Stenose betroffenen Segmente der Wirbelsäule gezielt zu entlasten.
Eine Umstellung der Ernährung kann bei einer Spinalkanalstenose ebenfalls eine starke Besserung bringen. Der Abbau von Übergewicht macht betroffene Patientinnen und Patienten beweglicher und trägt zur Schonung der Wirbelsäule bei.

Spritzentherapie bei Spinalkanalstenose: Periradikuläre Therapie (PRT)

Bei der periradikulären Therapie injiziert der Arzt das schmerz- und entzündungshemmende Medikament direkt in die Nähe der Nervenwurzel, deren zugehöriger Nerv die Beschwerden auslöst. Das geschieht ambulant unter radiologischer Kontrolle. Ungewollte Verletzungen durch die Injektionsnadel lassen sich so vermeiden. Der minimalinvasive Eingriff zählt zur konservativen Therapie der Spinalkanalstenose, weil er im Bereich der Wirbelsäule keine Strukturen dauerhaft verändert.

Spritzentherapie bei Spinalkanalstenose: Radiofrequenz-Nervablation (RFNA)

Bei der Weiterführung der Technik der periradikulären Therapie (PRT) im Sinne der Radiofrequenz-Nervablation (RFNA) injiziert der Arzt das schmerz- und entzündungshemmende Medikament direkt in die Nähe der Nervenwurzel, deren zugehöriger Nerv die Beschwerden auslöst. Danach führt er eine Elektrode an gleicher Stelle an das Facettengelenk beziehungsweise die kleinen nervalen Verzweigungen in diesem Bereich heran. Das geschieht ambulant unter radiologischer Kontrolle. Ungewollte Verletzungen durch die Injektionsnadel lassen sich so vermeiden. Schließlich wird kontrolliert durch Hitzeeinwirkung das Gewebe lokal an dieser Stelle bearbeitet – jeweils radiologisch kontrolliert und unter Verwendung von Lokalanästhetika, um den minimalinvasiven Eingriff möglichst schmerzarm bis schmerzfrei zu gestallten.
Bei chronischen Schmerzen in den Bereichen Nacken, Rücken oder theoretisch auch an anderen Gelenken kann die RFNA andauernde Schmerzlinderung bringen.
Dasselbe gilt für ein schmerzhaftes Facettensyndrom im Bereich der zervikalen, thorakalen und lumbalen Wirbelsäule.

Verödung der Nervenfasern: Lumbale Facettendenervation
  • Indikation/Symptome: schmerzhaftes Facettensyndrom, Schmerzen im Lendenbereich, Beinschmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Beinen oder Füßen, Schwächegefühl in den Beinen, Fußhebeschwäche.
  • Vorgehen: Die Nervenwurzeln im lumbalen Wirbelsäulenbereich verlaufen bei L1–L4 jeweils vom oberen Gelenkfortsatz des oben liegenden Wirbelkörpers zum Querfortsatz des darunter liegenden Wirbelkörpers. Bei L5 verlaufen die Nervenwurzeln in Richtung Sakrum und zum superioren Fortsatz von S1. Für die Denervation mittels RFNA sollten im Bereich der lumbalen Wirbelsäule also der mediale Ast des Nervs auf der betrachteten Höhe sowie auf der Höhe darüber berücksichtigt werden. Dies gilt ebenso für die vorhergehenden Nervenblockaden.
Verödung der Nervenfasern: Zervikale Facettendenervation
  • Indikation/Symptome: Nackenschmerzen, Arm- und Schulterschmerzen, Kopfschmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Armen und Händen, Gefühlsstörungen in den Händen, Gleichgewichtsprobleme.
  • Vorgehen: Je nach zu behandelnder Ebene sind mehrere sich überschneidende Läsionen nötig, um variable Nervenverläufe abzudecken. Die Zielstellen der zervikalen Läsionen werden entlang des Verlaufs des Ramus medialis ausgewählt.
Spinalkanalstenose-Operation mit modernsten mikrochirurgischen Verfahren

Gewöhnlich wird eine Spinalkanalstenose-OP erwogen, wenn sich nach 3 Monaten keine merkliche Besserung zeigt. Je nach Ort und Ursache der Spinalkanalstenose gibt es für die Operation zum Beispiel diese Möglichkeiten:

  • Dekompression: Eine Dekompression soll die entstandene Engstelle des Wirbelkanals erweitern und so den Druck auf die betroffenen Nerven verringern. Einengende Strukturen wie zum Beispiel Knochenanteile werden abgetragen.
  • Wirbelversteifung: Bei einer Wirbelversteifung (Spondylodese) werden einzelne Wirbel fest miteinander verbunden. Das sogenannte Wirbelgleiten, das vielfach für eine zu starke Krümmung des Spinalkanals sorgt, wird so verhindert.

Spinalkanalstenosen-OPs lassen sich minimalinvasiv mit mikrochirurgischen Methoden durchführen. Zum Einsatz kommt dabei ein hochmodernes OP-Mikroskop. Gewebeverletzungen sind normalerweise gering, was die Heilung nach dem operativen Eingriff beschleunigt. Aufstehen ist bereits am Tag der OP wieder möglich. Gewöhnlich bleiben Patientinnen und Patienten nach der OP 4 bis 6 Tage bei uns in der LILIUM Klinik. Über Risiken des Eingriffs und mögliche unerwünschte Wirkungen klärt der operierende Arzt Sie im Vorfeld ausführlich auf.

Wir untersuchen und beraten Sie gern zur Spinalkanalstenose-Behandlung bei uns in der LILIUM Klinik

Ob konservative Behandlung oder Operation als letzter Ausweg: Die private LILIUM Klinik verfügt über Orthopäden, die bei der Behandlung von Spinalkanalstenosen sehr erfahren sind. Bitte zögern Sie nicht, unsere Spezialisten frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.