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Alle Infos: OP Plattfuß

Anästhesie

Vollnarkose oder Spinalanästhesie

OP-Dauer

1 Stunde

Klinikaufenthalt

2 bis 5 Tage

Sport wieder möglich

Nach 12 Wochen

Eine Plattfuß-Operation kann helfen, wenn Beschwerden überhandnehmen

In vielen Fällen bereitet ein Plattfuß keine Beschwerden. Er kann bei Patientinnen und Patienten aber auch erhebliche Schmerzen und Probleme bei der Fortbewegung verursachen. Häufig bekommt man das Leiden mit nichtoperativen Maßnahmen in den Griff. Bei einem weit fortgeschrittenen Plattfuß kann es jedoch zu schweren Folgen wie einer Arthrose am Sprunggelenk kommen. Wenn eine mildere Behandlung keine Besserung erwarten lässt, kann eine Operation Sie von Beschwerden befreien. Die erfahrenen Fußspezialisten der privaten LILIUM Klinik erläutern Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten.

Was genau verstehen wir unter einem Plattfuß?

Ein Plattfuß ist im Grunde genommen ein Knick-Senkfuß von stärkerer Ausprägung. Diese Fehlstellung der Füße ist in seltenen Fällen angeboren. Meist bildet sie sich erst in späteren Jahren. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Das Fußgewölbe zwischen Ferse und Vorderfußballen ist abgesunken (Senkfuß).
  • Die Ferse kippt zum Außenrand des Fußes (Knickfuß).
  • Auch der Vorfuß neigt zum Abkippen nach außen.
  • In ausgeprägten Fällen liegt das Fußgewölbe im Stand vollständig auf dem Boden auf.

Ein Plattfuß beziehungsweise Knick-Senkfuß muss keine Beschwerden verursachen. Eine Behandlung ist dann nicht erforderlich. Jedoch neigt ein Knick-Senkfuß im Erwachsenenalter dazu, sich immer stärker auszuprägen. Bei Beschwerden sollten Sie in jedem Fall einen Orthopäden aufsuchen, der auf Erkrankungen der Füße spezialisiert ist. Eine Verschlimmerung der Schmerzen lässt sich so oft ebenso vermeiden wie eine spätere Operation.

Typische Beschwerden bei einem Plattfuß

Betroffene Patientinnen und Patienten haben häufig Schmerzen in folgenden Regionen des Fußes:

  • innerer Fußrand
  • Fußsohle
  • Innenknöchel
  • bestimmte Druckstellen

Häufig zeigen sich die Beschwerden nach stärkerer Belastung wie zum Beispiel längerem Gehen. Durch die Fehlstellung kann es auch anderswo im Bewegungsapparat zu Schmerzen kommen, zum Beispiel an den Knien oder der Hüfte. Bei anhaltenden Problemen ist es in jedem Fall ratsam, sich einem erfahrenen Arzt anzuvertrauen.

Ursachen der Fehlstellung

Bei Erwachsenen geht ein Knick-Senkfuß sehr häufig auf eine Schwächung der Tibialis-posterior-Sehne zurück. Diese setzt an der Innenseite des Fußes unter dem Knöchel an. Die Sehne gehört zum Tibialis-posterior-Muskel, einem tiefer liegenden Wadenmuskel. Muskel und Sehne heben den inneren Fußrand an. Eine Schwächung der Tibialis-posterior-Sehne lässt den Fuß an der Innenseite absinken. Das Fußlängsgewölbe hat nicht mehr genug Spannung, es entsteht die Tendenz zum Plattfuß. Zusätzlich kippt die Ferse oft nach außen ab.

Auslöser der Sehnenschwäche sind häufig bestimmte Lebensgewohnheiten:

  • Viel Tätigkeit im Sitzen mit zu wenig Bewegung
  • Ungenügende Beanspruchung der Fußmuskulatur
  • Zu enge Schuhe
  • Jahrelange Fehlbelastungen
  • Übergewicht

Auch Verletzungen durch Unfälle, rheumatische oder neurologische Erkrankungen kommen als Ursachen in Frage.
Die Tibialis-Posterior-Sehne kann auch dauerhaft entzündet sein. Entsprechende Schmerzen an der Innenseite des Knöchels sind gewöhnlich die Folgen, begleitet von einer Verstärkung des Knick-Senkfußes.

Bei Kindern ist ein vorübergehender Knick-Senkfuß normal

Im Lauflernalter bildet die Mehrheit aller Kleinkinder einen Knick-Senkfuß aus, die „Vorstufe“ eines Plattfußes. Ursache ist die besondere Beinstellung bei Kindern dieser Entwicklungsstufe. Die Fehlstellung ist jedoch vorübergehend und geht meist von selbst wieder zurück. Bedarf für eine Behandlung gibt es selten.
Einige wenige Kinder werden bereits mit einem Plattfuß geboren. Dieser verschwindet nicht von selbst und muss in der Regel operativ korrigiert werden.

Welche Folgen kann ein Plattfuß bei Jugendlichen und Erwachsenen haben?

Ein symptomatischer Plattfuß, der über Jahre Probleme bereitet, kann erhebliche Schädigungen mit sich bringen.

  • Die entzündete Tibialis-posterior-Sehne kann sich dauerhaft verlängern und den Knick-Senkfuß immer mehr verstärken.
  • Durch den falschen Gang werden oft Knie und Hüfte geschädigt.
  • Der entstandene Plattfuß kann in späteren Jahren Auslöser degenerativer Veränderungen wie einer Arthrose im unteren und oberen Sprunggelenk sein. Solche Knorpelschäden rufen meist starke Beschwerden hervor und schränken die Mobilität immer mehr ein.

Einen Plattfuß, der Beschwerden bereitet, sollten Patientinnen und Patienten frühzeitig behandeln lassen, um Folgeschäden zu vermeiden. Je früher Jugendliche mit der Fehlstellung zur Untersuchung erscheinen, desto besser lassen sich dauerhafte Deformationen vermeiden.

Eine gründliche Diagnose ist das A und O

Zu Anfang schildern Sie dem Fußspezialisten der LILIUM Klinik detailliert Ihre Fußprobleme. Er untersucht ihre Füße gründlich. Eine genaue Beobachtung der Fußstellung beim Gehen lässt erste Rückschlüsse zu. Funktionstestes und eine Betrachtung von Druckstellen und Schwielen am Fuß kommen hinzu. Die Tastuntersuchung (Palpation) gibt Hinweise auf den Zustand von Gelenken und Weichteilen wie Muskeln und Sehnen.
Unverzichtbar sind Röntgenbilder von Fuß und Sprunggelenk. Sie werden auch unter Belastung aufgenommen. Der Arzt kann so Deformationen und Verschleißerscheinungen von Knochen und Gelenken erkennen. Eine Ultraschalluntersuchung weist auf Schädigungen von Weichteilstrukturen wie Sehnen hin. Zu diesem Zweck kann zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen.
Abgeklärt werden sollte auch, ob Erkrankungen wie Rheuma oder neurologische Schäden möglicherweise zu den Symptomen beitragen.

Konservative Behandlung von Knick-Senkfuß und Plattfuß

Im frühen Stadium lässt sich die Fehlstellung meist gut ohne Operation behandeln. Mögliche konservative Maßnahmen sind folgende:

  • individuell angepasste Einlagen
  • Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen
  • Ultraschalltherapie
  • Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur

Orthopädische Einlagen werden individuell für die Füße der Patientin oder des Patienten angefertigt. Täglich getragen, stützen sie das Längsgewölbe des Fußes und regen vernachlässigte Fußmuskeln zur Aktivität an. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente lindern Beschwerden und wirken schmerzbedingten Fehlstellungen entgegen. Sie sollten allerdings nicht über längere Zeit eingenommen werden. Die Ultraschalltherapie kann helfen, die Heilung entzündeter Sehnenstrukturen zu beschleunigen. Krankengymnastische Übungen werden Ihnen von erfahrenen Physiotherapeuten gezeigt. Anschließend führen Sie diese Übungen regelmäßig zu Hause durch. Sie bewirken eine Kräftigung der vernachlässigten Muskelpartien. Das kann eine Linderung der Fehlstellung und damit der Symptome bringen, die Sie belasten.

Wann muss ein Plattfuß operiert werden?

Ein angeborener Plattfuß muss praktisch immer operativ korrigiert werden. Anders liegt der Fall bei einem Plattfuß, der sich bei Jugendlichen und Erwachsenen herausgebildet hat. Falls möglich, versuchen die Ärzte der LILIUM Klinik hier zunächst eine Therapie ohne operativen Eingriff. Nach einiger Zeit bewerten sie gemeinsam mit Ihnen den Erfolg der Behandlung. Eine Operation ist in folgenden Fällen nicht zu vermeiden: 

  • Die konservative Therapie ohne OP beseitigt Symptome und Beschwerden nicht.
  • Einzelne Strukturen wie Knochen, Gelenke oder Sehnen sind so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass nur eine Operation schwere Folgeschäden abwenden kann.

Die Operation bietet vielen Betroffenen die Chance, jahrelanges Leiden hinter sich zu lassen. Fast immer gewinnen sie dank der Therapie ihre verlorene Mobilität zurück und erreichen eine ganz neue Lebensqualität.

Möglichkeiten einer Plattfuß-Operation

Die Operation eines Plattfußes kann je nach individueller Situation recht verschiedene Vorgehensweisen erforderlich machen. Der operierende Fußspezialist der LILIUM Klinik wählt die jeweils passende OP-Methode aus und spricht sie im Detail mit Ihnen durch. Nach Möglichkeit wird gelenkerhaltend operiert.
Für die OP können mehrere Schnitte in verschiedenen Bereichen des Fußes erforderlich sein. In manchen Fällen ist eine minimalinvasive Plattfuß-Operation per Arthroskop möglich, die lediglich kleine Zugänge erfordert. Gewöhnlich erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Mögliche Maßnahmen sind unter anderem folgende:

  • Im frühen Stadium eines Plattfußes reicht oft die Entfernung oder Spaltung des Sehnenleitgewebes an der Tibialis-posterior-Sehne aus.
  • Bei stärkerer Ausprägung der Fehlstellung korrigiert Ihr Fußspezialist gewöhnlich die Stellung des Fersenbeins. Dieses wird verschoben und mit einer Spezialplatte fixiert. Das entlastet auch die geschädigte Sehne. Zusätzlich kann ein Sehnentransfer erfolgen, also eine Versetzung von Sehnenansätzen. Parallel werden überdehnte Weichteilstrukturen gerafft.
  • Bei stark fortgeschrittenem Plattfuß mit Arthrose des unteren Sprunggelenks ist normalerweise eine Gelenkversteifung (Arthrodese) erforderlich. Schmerzen kann der Eingriff gut eindämmen, leichte Mobilitätseinschränkungen bleiben danach aber bestehen.
  • Bei Jugendlichen bietet sich für die Fersenbein-Umstellung das Verfahren der sogenannten Evans-Osteotomie an. Hier wird das Fersenbein verlängert und durch eine Schraube fixiert. Wenn betroffene Teenager noch einige Jahre des Wachstums vor sich haben, kann alternativ das minimalinvasive Verfahren der Arthrorise zum Einsatz kommen. Hier wird die Fehlstellung ohne Knochendurchtrennung behoben. Es wird eine Schraube in den Bereich der Ferse eingebracht, die einige Jahre später wieder entfernt werden kann. Anwendbar ist diese OP-Variante etwa bis zu einem Alter von 15 Jahren.

Schrauben oder Platten aus Metall, die bei Knochenumstellungen in den Fuß eingebracht werden, entfernen wir nach einiger Zeit im Rahmen eines zweiten Eingriffs wieder.

Welche Risiken kann es geben?

Wie bei jeder chirurgischen Operation sind Infektionen, Wundheilungsstörungen oder übermäßige Narbenbildung möglich. Es kann Schwellungen am Fuß geben, die sich in den meisten Fällen nach einiger Zeit wieder legen. Implantate wie Schrauben oder Platten können im Anschluss an die Behandlung Gewebeirritationen hervorrufen. Bei Eingriffen an knöchernen Strukturen gibt es das spezifische Risiko einer unvollkommenen Heilung. Bei erfahrenen Fußspezialisten sind die entsprechenden Risiken vermindert.

Nach dem Eingriff

Sie verbringen gewöhnlich 2 bis 5 Tage in einem der komfortablen Patientenzimmer der LILIUM Klinik. Ein Kompressionsverband schützt nach dem Eingriff die Wunde. Unsere Fußspezialisten betreuen Sie im Rahmen der Nachkontrolle weiter persönlich
Der operierte Fuß wird in einer starren Stiefelorthese (sogenannter Walker) ruhiggestellt. Sie bewegen sich vorerst mit Unterarmgehstützen fort. Die maximal erlaubte Belastung des Fußes liegt zunächst bei 20 Kilogramm. Diese wird schrittweise gesteigert. Ihre Genesung wird physiotherapeutisch unterstützt. Bei Bedarf können Sie auch Rehamaßnahmen in Anspruch nehmen.
Nach 2 Wochen ist die Wundheilung meistens abgeschlossen. Dann dürfen Sie im Sitzen wieder Ihrer Arbeit nachgehen. Nach frühestens 6 bis 8 Wochen können Sie wieder im Stehen oder Gehen arbeiten, bei schweren Tätigkeiten kann die Arbeitspause auch länger sein.

Wir untersuchen und beraten Sie gern bei uns in Wiesbaden

Einen Plattfuß, der Beschwerden bereitet, sollten Sie möglichst frühzeitig behandeln lassen. Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Orthopäden der privaten LILIUM Klinik zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.