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Hallux valgus: Wann operieren?

Ein Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, kann ausgesprochen schmerzhaft und belastend sein. Das Leiden, das häufig Frauen betrifft, äußert sich in einem abgeknickten Großzeh und einer Verdickung des Zehenballens. Mit der konservativen Behandlung können lediglich die Symptome gelindert werden. Die Fehlstellung lässt sich nur operativ korrigieren. Eine Korrektur wird bei anhaltenden Beschwerden empfohlen. Die Fußspezialisten der privaten LILIUM Klinik informieren Sie ausführlich über die Behandlungsmöglichkeiten.

Typische Symptome eines Hallux valgus

Hallux ist die lateinische Bezeichnung für die Großzehe und valgus bedeutet „schief“. Schätzungen zufolge sind über 20 % aller erwachsenen Frauen in Deutschland von der Fehlstellung betroffen. Die Erkrankung bleibt anfangs meist ohne Beschwerden, im fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen quälend sein. Manche Betroffene bleiben aber auch schmerzfrei.

Typische Symptome sind:

  • Großzehe, die in Richtung Nachbarzehen abknickt
  • Nach außen überstehender, verdickter Zehenballen (sogenanntes Überbein)
  • Eingeschränkte Beweglichkeit des großen Zehs
  • Schmerzhafte Rötung des Großzehengrundgelenks
  • Schmerzen am Mittelfuß beim Gehen
  • Unsicherer Gang
  • Verdrängung benachbarter Zehen durch die Großzehe, oft resultierend in Krallenzehen oder Hammerzehen
  • Schwielen, Rötungen und Schmerzen an verschiedenen Zehen

Ein verbreiteter Folgeschaden ist ein sogenannter Hallux rigidus, eine Arthrose (Knorpelschaden) im Großzehengrundgelenk. Spätestens wenn es dazu kommt, werden die Schmerzen am Fuß oft chronisch. Eine rechtzeitige Behandlung kann das verhindern.

So entsteht ein Ballenzeh

Ein Hallux valgus entwickelt sich allmählich über Jahre. Nicht immer, aber oft sind bei Patientinnen und Patienten beide Füße betroffen. Es handelt sich um die häufigste Fehlstellung, die im Bereich des Vorfußes und der Zehen auftritt.
Mit eine Ursache ist das Tragen von engen, spitzen Schuhen mit hohen Absätzen. Darum tritt das Leiden überproportional häufig bei Frauen auf. Viel Arbeiten im Stehen, Übergewicht und ein schwach entwickeltes Bindegewebe begünstigen die Erscheinung zusätzlich.

  • Ausgangspunkt eines Hallux valgus ist gewöhnlich ein Spreizfuß. Bei dieser Fehlstellung der Füße weichen die Knochenstrahlen am Mittelfuß unnatürlich weit auseinander, das Fußgewölbe sinkt ab (Senkfuß).
  • Es kommt zu Fehlbelastungen der Fußmuskulatur und der Sehnen. Der Sehnenzug dreht die Großzehe dauerhaft aus ihrer geraden Achse heraus.
  • Die Bänder können ihre stabilisierende Funktion nicht mehr ausüben. Schwächeres Bindegewebe tut ein Übriges.
  • Zu enges Schuhwerk fördert die Fehlstellung. Die Zehen werden zusammengedrückt, der große Zeh hat nicht ausreichend Platz und knickt nach innen ab.
  • Reibung am Schuh führt zu Entzündungen der Schleimbeutel am Großzehengrundgelenk, was sich in Rötungen äußert. Das belastet die Großzehknochen zusätzlich.

Mit der Zeit kann der abknickende große Zeh auch die benachbarten Mittelfußknochen in Mitleidenschaft ziehen. Nachbarzehen werden aus ihrer natürlichen Stellung verdrängt. Zusätzliche Fehlstellungen wie Hammer- und Krallenzehen sind eine häufige Folge.

Eine sorgfältige Diagnose ist beim Hallux valgus unverzichtbar

Im Arztgespräch erläutern Sie ausführlich Art und Dauer Ihrer Beschwerden. Einen Hallux valgus kann der Fußspezialist der LILIUM Klinik optisch zumeist direkt erkennen. Durch Tasten (Palpation) schließt er auf den Zustand von Gelenken, Muskeln und Weichteilen bei der Patientin oder dem Patienten. Ein Röntgenbild gibt zusätzlich Aufschluss. Gegebenenfalls können weitere bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) Einsatz finden.

Wir versuchen zunächst eine Behandlung ohne OP

Einen Hallux valgus sollten Sie als Patientin oder Patient immer ernst nehmen. Besonders im Anfangsstadium löst er zwar nicht immer Beschwerden aus, die behandlungsbedürftig sind. Jedoch verstärkt sich das Leiden häufig, wenn Sie nichts dagegen tun. Viele Patientinnen und Patienten stört zu Recht auch die unschöne Optik, die der Schiefstand der Großzehen mit sich bringt.
Bei jüngeren Menschen sind die Gelenke noch beweglicher. Hier besteht öfter die Aussicht, mit konservativen Maßnahmen ohne OP eine Rückbildung der Fehlstellung zu erreichen. Gelingt dies nicht, kann eine Hallux-valgus-Operation Linderung bringen.

Nichtoperative Methoden im Überblick

Die Fußspezialisten der LILIUM Klinik untersuchen Ihre betroffenen Füße zunächst gründlich. Anschließend machen sie Ihnen Vorschläge für die Behandlung, die genau auf Ihre Fußsituation abgestimmt sind. Konservative Maßnahmen ohne Hallux-valgus-Operation können zum Beispiel sein:

  • Bequeme, weite, flache Schuhe
  • Orthopädische Einlagen
  • Häufiges Barfußgehen
  • Orthesen wie speziell angepasste Schienen
  • Fußgymnastik und Training der Füße durch geeigneten Sport
  • Physiotherapie
  • Schmerzmittel

Einlagen werden ebenso wie eine Orthese individuell angepasst. Die Einlage stützt mit ihrer besonderen Form das Fußgewölbe und wirkt dem Senkfuß entgegen, der die Fehlstellung mit auslöst. Die Orthese, die meist nachts getragen wird, zieht die Großzehe wieder zurück in ihre natürliche Stellung. Das entlastet das betroffene Gelenk. Schmerzmittel können zwischenzeitlich Linderung bringen, sollten aber nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Wenn sich ein leichterer Hallux valgus nicht weiter verschlimmert, kann das als Erfolg der konservativen Behandlung angesehen werden. Jedoch bildet er sich nur bei schwächerer Ausprägung unter Umständen wieder zurück. Bei Patientinnen und Patienten in fortgeschrittenerem Alter ist das nicht zu erwarten. Hier kann sich eine Hallux-valgus-Operation anbieten. Die Ärzte der LILIUM Klinik beraten Sie ausführlich zu allen Optionen der Behandlung.

Wann ist beim Hallux valgus eine OP erforderlich?

Die störende Optik des Schiefzehs allein gilt nicht als ausreichender Anlass für eine Hallux-valgus-Operation. Ein Eingriff wird gewöhnlich in folgenden Fällen erwogen:

  • Der Schiefstand der Großzehe verursacht bei der Patientin oder dem Patienten häufig Schmerzen und damit einen hohen Leidensdruck.
  • Es kommt zu Störungen beim Abrollen des Fußes, welche den Gang und die allgemeine Mobilität einschränken.
  • Konservative Maßnahmen der Behandlung lassen keine Behebung der ursächlichen Fehlstellung erwarten.

Die Ärzte der LILIUM Klinik beraten Sie ausführlich dazu, ob eine Operation erforderlich ist oder nicht. Dabei beziehen sie auch mit ein, wie sich das Leiden in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird. Schließlich ist die Funktion der Großzehe entscheidend für eine möglichst uneingeschränkte Mobilität. Das bestimmt mit über ein aktives und erfülltes Leben. Eine erfolgreiche Operation kann Ihnen ganz neue Lebensqualität schenken.
Der Folgeschaden des Hallux rigidus, der häufig aus einem Hallux valgus entsteht, ist ausgesprochen unangenehm. Bei dieser Arthrose des Großzehengrundgelenks nutzt sich der Gelenkknorpel immer mehr ab, Schmerzen und eine allmähliche Gelenkversteifung sind häufige Folgen. Nicht selten ist die Hallux-valgus-OP der einzige Weg, eine derartige Verschlimmerung zu verhindern.

Operation des Hallux valgus

Ziel der Operation ist es, die Schmerzen am Fuß zu beseitigen. Seine Strukturen sollen so weit wiederhergestellt werden, dass für die Patientin oder den Patienten ein möglichst normaler Bewegungsablauf möglich wird.
Die Operation des Hallux valgus konzentriert sich in erster Linie auf den ersten Mittelfußknochen, den Großzehknochen und auf das Gelenk, das sie verbindet. Weichteilstrukturen wie Sehnen und Gelenkkapseln können ebenfalls modifiziert werden.
Welches Verfahren der Fußspezialist der LILIUM Klinik für die Operation wählt, hängt vom Grad der Deformation Ihres Fußes ab. Je nach Situation wird in Form eines offenen Eingriffs oder minimalinvasiv per Arthroskop operiert. Für die OP sind kleinere Schnitte oder Zugänge an den betroffenen Zehen erforderlich. Gewöhnlich erfolgt die Operation unter Vollnarkose. Einige der wichtigsten Möglichkeiten einer Hallux-valgus-Operation sind:

  • Umstellung (Osteotomie) der Knochen am Zehenstrahl
    Bei ausgeprägteren Fehlstellungen werden die Zehenstrahlen am betroffenen Fuß durch diese Art von Operation neu ausgerichtet. Dafür durchtrennt der Fußspezialist zum Beispiel den ersten Mittelfußknochen und entfernt ein kleineres Knochenstück. Anschließend fixiert er die Knochenteile mit Hilfe von Schrauben und Platten in begradigter Stellung. Benachbarte Mittelfußknochen und Zehenknochen werden bei Bedarf einbezogen.
  • Gelenkversteifung (Arthrodese)
    Diese Methode kann bei sehr schweren Fällen eines Hallux valgus Anwendung finden. Dasselbe gilt für eine Arthrose des Großzehengrundgelenks. Häufig wird die Arthrodese nach der Methode von Lapidus durchgeführt (Lapidus-Arthrodese). Das geschädigte Gelenk wird unter Zusammenführung von Mittelfuß- und Zehenknochen dauerhaft versteift. Das kann die Beschwerden lindern und die Mobilität der Patientin oder des Patienten langfristig bewahren.

Die Fußspezialisten der LILIUM Klinik sind mit den modernsten Methoden für die Durchführung der Operation bestens vertraut. Der Arzt, der Sie operiert, bespricht die gewählte Variante im Vorfeld detailliert mit Ihnen.

Neue Zufriedenheit mit dem Bild der Füße

Selbstverständlich findet auch der optische Aspekt der Hallux-valgus-Korrektur in der LILIUM Klinik Berücksichtigung. Unsere erfahrenen Spezialisten operieren stets so, dass Narben an Ihrem Fuß möglichst wenig sichtbar sind. Der operierte Fuß erlangt wieder eine natürliche Gestalt zurück. Das steigert Ihre Zufriedenheit mit dem eigenen Körperbild.

Das passiert nach dem Eingriff

Im Anschluss an die Operation bleiben Sie für einige Tage in der LILIUM Klinik. Sie erholen sich in einem unserer komfortablen Patientenzimmer. Schienen oder Gips schützen den operierten Fuß. Dieser darf vorerst nur behutsam belastet werden. Darum bewegen Sie sich zunächst mit Unterarmgehstöcken fort. In den Wochen nach der OP tragen Sie einen Spezialschuh, der die Heilung des Fußes unterstützt. Gewöhnlich dürfen Sie sich nach 6 bis 8 Wochen wieder sportlich betätigen. Falls Implantate, die eventuell eingesetzt wurden, wieder entfernt werden sollen, geschieht das frühestens 6 Monate nach der Operation.

Mögliche Risiken einer Hallux-valgus-Operation

Vorübergehende Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse sind nach einer Hallux-valgus-Operation nicht ungewöhnlich. Üblicherweise gehen sie nach kürzerer Zeit wieder zurück. In seltenen Fällen können Komplikationen wie Infektionen, Entzündungen, Wundheilungsstörungen oder übermäßige Narbenbildung auftreten. Die hohe Expertise der Ärzte in der LILIUM Klinik minimiert das Risiko solcher Komplikationen. Ein spezifisches Risiko ist die Rückkehr der Beschwerden nach der Hallux-valgus-Operation. In solchen Fällen kann eine zweite Operation erforderlich sein.

Wir untersuchen und beraten Sie gern bei uns in Wiesbaden

Einen Hallux valgus sollten Sie möglichst frühzeitig behandeln lassen. Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Orthopäden der privaten LILIUM Klinik zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.