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Alle Infos: Hüft-TEP

Anästhesie

Vollnarkose oder Spinalanästhesie

OP-Dauer

1 Stunde

Klinikaufenthalt

 7 bis 10 Tage

Sport wieder möglich

Nach 12 Wochen

Hüft-TEP für neue Lebensqualität dank Hüftprothese

Bewegung macht das Leben lebenswert – und die Hüfte ist entscheidend für unbeschwerte Mobilität. Hüftprobleme können die Beweglichkeit jedoch massiv einschränken und zu anhaltenden Schmerzen führen. Wenn andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, kann eine Hüftprothese, die Hüft-TEP, helfen. Wie das künstliche Hüftgelenk aufgebaut ist, für wen es geeignet ist und wie es eingesetzt wird, stellen wir Ihnen nachfolgend vor.

Aufbau des Hüftgelenks und Ursachen für Hüftprobleme

Unsere beiden Hüftgelenke verbinden die Beine mit dem Rumpf. Jedes Hüftgelenk besteht aus Gelenkkopf und Hüftpfanne. Der Gelenkkopf, auch Hüftkopf genannt, ist die knöcherne Verdickung am Ende des Oberschenkelknochens. Er wird von der Hüftpfanne aufgenommen, als Puffer dient Gelenkknorpel. Die freie Beweglichkeit der Beine in alle Richtungen wird so ermöglicht. Bei jedem Schritt wirkt aber auch das dreifache Körpergewicht auf die Hüftgelenke ein. Das ruft mit der Zeit oft eine Abnutzung hervor.
Hüftschmerzen, können folgende Ursachen haben:

  • Arthrose
  • Fehlstellungen wie Hüftdysplasien
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Knochenbrüche
  • Hüftkopfnekrose

Ein Verschleiß des Hüftgelenks, der von Entzündungen begleitet ist, ist der häufigste Anlass für Beschwerden. Diese sogenannte Coxarthrose hat ihre Ursache in einer Schädigung des empfindlichen Gelenkknorpels.
Der Grund für Hüftschmerzen (bzw. Schmerzen im Bereich der Hüftgegend) muss aber nicht immer das Gelenk selbst sein. Andersherum kann ein angegriffenes Hüftgelenk auch Schmerzen am Oberschenkel, am Gesäß oder insbesondere in der Leistengegend hervorrufen. Eine sorgfältige Untersuchung durch einen kundigen Spezialisten gibt Auskunft über die Ursache.

Ihre Vorteile: Hüft-TEP-Operation in der LILIUM Klinik

Aufbau und Funktion einer Hüftprothese

Ein künstliches Hüftgelenk wird fachsprachlich als Hüft-TEP bezeichnet. TEP steht für Totalendoprothese. Damit ist gemeint, dass beide Bestandteile des Gelenks ersetzt werden. An der Hüfte ist eine solche Vollprothese die Regel. Eine Hüftprothese kann man dann in Erwägung ziehen, wenn Schmerzen und Mobilitätsprobleme mit anderen Methoden nicht mehr in den Griff zu bekommen sind.
Oft sind beide Hüftgelenke betroffen und müssen im Laufe des Lebens ersetzt werden. Dies geschieht zumeist in zwei aufeinanderfolgenden Eingriffen, dazwischen vergehen häufig einige Monate. In einigen Fällen ist auch eine Versorgung beider Hüftgelenke in einer Operation möglich. Pro Jahr werden in Deutschland um die 200.000 künstliche Hüftgelenke implantiert.
Das sind die Grundkomponenten einer Hüft-TEP:

  • Eine künstliche Schale ersetzt die Gelenkpfanne.
  • Ein Schaft mit rundem Prothesenkopf wird zum neuen Oberschenkelkopf.
  • Zwischen Schale und Prothesenkopf befindet sich eine Gleitkomponente aus sehr stabilem Kunststoff oder aus Keramik. Diese erfüllt in etwa die Funktion des Gelenkknorpels.

Gelenkschale und Schaft der Hüftprothese werden millimetergenau eingesetzt. Sie verwachsen mit der vorhandenen Knochensubstanz und funktionieren so in der Regel über einen langen Zeitraum sehr zuverlässig. Die Implantate leisten dieselben Dienste wie das natürliche Hüftgelenk – bestenfalls so, dass Sie gar keinen Unterschied bemerken. Nach erfolgreicher Heilung und Rehabilitation sind Patientinnen und Patienten in den meisten Fällen wieder uneingeschränkt mobil. Mit einigen Abstrichen können sie auch mit einem künstlichen Hüftgelenk Sport treiben. Menschen, die oft jahrelang unter Hüftschmerzen gelitten haben, bringt die Hüft-TEP so eine ganz neue Lebensqualität.

Wann braucht man eine Hüft-TEP?

Die Entscheidung für ein künstliches Hüftgelenk ist niemals leicht. Sie sollte von den Patientinnen und Patienten nicht überhastet getroffen werden. Auch sollte hierbei grundsätzlich eine ärztliche Zweitmeinung eingeholt werden, um die Notwendigkeit der Hüft-OP zu bestätigen. Immerhin handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, der Teile des natürlichen Hüftgelenks unwiederbringlich ersetzt. In der Regel wird eine Hüft-TEP in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen wie Medikamente, Physiotherapie und Schmerzmanagement keine ausreichende Linderung bieten und die Lebensqualität des Patienten stark beeinträchtigt ist.

Ob eine Hüft-TEP notwendig ist, wird von unseren versierten Orthopäden anhand verschiedener Kriterien bestimmt. Hierbei werden unter anderem diese Faktoren betrachtet:

  • Schmerzintensität und -dauer: Anhaltende, starke Hüftschmerzen, die nicht ausreichend auf konservative Behandlungen ansprechen.
  • Eingeschränkte Mobilität: Die Beweglichkeit des Hüftgelenks ist stark eingeschränkt, wodurch Alltagsaktivitäten erheblich erschwert werden.
  • Degenerative Erkrankungen: Es liegen eine fortgeschrittene Arthrose oder andere degenerative Erkrankungen des Hüftgelenks vor, die zu Knorpelverschleiß, Entzündungen und Funktionseinschränkungen führen.
  • Knochennekrose: Durchblutungsstörungen im Hüftkopf, die das Knochengewebe schädigen und Schmerzen sowie Instabilität verursachen.
  • Hüftfrakturen: Schwere Hüftfrakturen, insbesondere bei älteren Menschen, die die Gelenkfunktion beeinträchtigen.
High-Tech-Wunder Hüftprothese: moderne Materialien für hohen Komfort und Langlebigkeit

Künstliche Hüftgelenke werden immer langlebiger. Man kann davon ausgehen, dass moderne Implantate heute im Durchschnitt mindestens 20 bis 25 Jahre halten. Bei den Materialien, die bei einer Hüft-TEP verwendet werden, gibt es ständig Verbesserungen. Vor der Hüft-OP wählen unsere Ärzte künstliche Gelenke aus, die möglichst ideal zur Hüftsituation der Patientin oder des Patienten passen. Richtig eingeschätzt werden müssen insbesondere der Zustand der Knochensubstanz und anatomische Gegebenheiten.

Aus diesen Materialien bestehen die Hüftprothesen in der LILIUM Klinik:

  • Bevorzugt setzen wir zementfreie, also einwachsende Prothesen aus Titan ein. Dank ihrer Beschichtung aus bioaktivem Material verbinden sich diese Prothesen besonders stabil mit dem Knochen.
  • Die Schale der künstlichen Hüftpfanne besteht ebenfalls aus Titan oder einer Titanbeschichtung.
  • Der Prothesenkopf besteht immer aus Keramik.
  • Das Inlay besteht zumeist aus dem ultrahochvernetzten Kunststoff Polyethylen. In einigen Fällen kann es auch aus Keramik sein.

Manchmal ist der Knochen nicht für ein zementfreies, einwachsendes Implantat geeignet, zum Beispiel beim Vorliegen einer Osteoporose. Dann werden die Implantate einzementiert, also mit einer Art Kunststoff-Kleber befestigt.
Bei einigen Patientinnen oder Patienten mit künstlichen Hüftgelenken machen sich in späteren Jahren Beschwerden oder Verschleißerscheinungen bemerkbar. Dann muss die Hüftprothese ausgetauscht werden. Auch für den Tausch älterer Exemplare stehen die Endoprothetik-Spezialisten der LILIUM Klinik Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Hüft-TEP bei jüngeren Menschen: Ab welchem Alter macht ein künstliches Hüftgelenk Sinn?

Für ein künstliches Hüftgelenk gibt es keine bestimmte Altersgrenze. Die Entscheidung für eine Hüftprothese oder dagegen sollten Sie abhängig von Ihrem individuellen Leidensdruck treffen. Insbesondere jüngere Menschen, aber zunehmend auch ältere Patientinnen und Patienten führen ein aktives Leben. Sie können besonders an Lebensqualität gewinnen, wenn sie Mobilität und Schmerzfreiheit zurückerlangen. Eine Hüft-TEP kann also in jedem Alter sehr sinnvoll sein.

Diese Arten von Hüftprothesen gibt es

Die richtige Wahl der Hüftprothese ist entscheidend dafür, Ihre Mobilität möglichst lange zu sichern. Unsere Endoprothetik-Spezialisten werden Sie dazu umfassend beraten. Im Rahmen der Vorbereitung erfolgt immer eine computergestützte Planung des minimalinvasiven Eingriffs.

Folgende Prothesentypen stehen zur Verfügung:

  • Kurzschaftprothesen für die Hüfte sind vergleichsweise knochensparend. Die Prothese wird hier nicht so tief in den Oberschenkelknochen eingebracht. Das erleichtert einen Prothesenwechsel, der Jahre oder Jahrzehnte später eventuell einmal erforderlich wird. Der entscheidende Vorteil besteht jedoch in der optimalen Nutzbarkeit der minimalinvasiven Zugänge. Eine Schädigung der Weichteile wird somit minimiert.
  • Geradschaftprothesen werden tiefer im Oberschenkelknochen verankert.
  • Oberflächenersatzprothesen können sich in Ausnahmefällen für junge Sportler eignen, insbesondere für Männer. Sie haben in der Vergangenheit allerdings eine deutlich erhöhte Komplikationsrate gezeigt. In der LILIUM Klinik wird dieser Prothesentyp daher nicht angeboten.
Ablauf der Hüft-TEP-OP

Der Eingriff für die Implantation der Hüftprothese findet unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie statt. Bei letzterer Variante erfolgt lediglich eine Betäubung der unteren Körperhälfte, zusätzlich werden Sie in einen Dämmerschlaf versetzt. Gewöhnlich dauert die Hüft-TEP-Operation nicht länger als eine Stunde.

So wird das künstliche Hüftgelenk eingesetzt:

  • Zunächst werden die verschlissenen Gelenkanteile entfernt.
  • Dann erfolgt die Implantation der Prothese.
  • Falls die Knochendichte der Patientin oder des Patienten es zulässt, verkeilen wir den Prothesenschaft zementfrei im Oberschenkelknochen.
  • Besteht zum Beispiel eine Osteoporose oder eine anderweitige Instabilität, ist eine zementfreie Verankerung nicht möglich. Dann implantieren wir den Schaft sicher mit Knochenzement.
  • Die Gelenkschale lässt sich meistens zementfrei in die Hüftpfanne einpressen. Sie verwächst dann ebenfalls mit dem Knochen. Bei Bedarf kann auch hier eine zusätzliche Stabilisierung mit Knochenzement erfolgen.

Am Ende des minimalinvasiven Eingriffs wird das neue Hüftgelenk eingerenkt.

Minimalinvasive Hüft-TEP: Varianten der Implantation

Hüft-TEPs setzen wir in der LILIUM Klinik ausschließlich per minimalinvasiver Operation ein. Dieses Vorgehen bietet mehrere Vorteile:

  • Die umgebenden Muskelstränge werden geschont
  • Blutungen werden reduziert
  • Die Hüft-Operation wird dadurch schonender
  • Es gibt keine auffälligen Narben
  • Die Mobilisierung im Anschluss an die Operation wird erleichtert

Die Eingriffe am Gelenk erfolgen stets über vordere Zugänge. Für die minimalinvasive Platzierung von Hüft-TEPs stehen zwei Methoden zur Verfügung:

  • Eine verbreitete Methode für die minimalinvasive Platzierung der Hüft-TEP ist der Zugang über vorne-seitlich (anterolateral). Dabei handelt es sich um den sogenannten ALMIS-Zugang (ALMIS = Anterior Lateral Minimally Invasive Surgery). Hier müssen Muskelstränge nicht großflächig abgelöst werden, die Hüftfunktion wird nicht unnötig beeinträchtigt und die Heilung nach der Operation ist beschleunigt.
  • Daneben bieten wir an der LILIUM Klinik auch den direkt vorderen, sogenannten anterioren Zugang mit der AMIS-Methode an (AMIS = Anterior Minimally Invasive Surgery). Auch hier kommt es zu keiner Schädigung von Gesäßmuskelsträngen. Das erleichtert eine schnelle Rehabilitation. Die Methode eignet sich jedoch nicht für alle Patientinnen und Patienten.

Individuelle Bewegungsgeometrie und Beinlänge werden berücksichtigt. So ergibt sich nach dem Eingriff eine korrekte Hüftposition, aus der heraus Sie gleich schon wieder die ersten Schritte machen können. Eine möglichst lange Haltbarkeit der Hüftprothese wird durch diese Vorgehensweise gefördert.

So geht es nach der Hüft-TEP-OP weiter

Die erste Mobilisation der Patientinnen und Patienten, die ihr neues künstliches Hüftgelenk erhalten haben, erfolgt bereits am Tag der Operation. Die Entwicklung eines sicheren Gangs wird so von Anfang an gefördert. Sie bleiben einige wenige Tage bei uns in der Klinik und erhalten physiotherapeutische Unterstützung. Nach 4 bis 6 Wochen sind die Implantate, aus denen das künstliche Hüftgelenk besteht, vollständig mit dem Knochen verwachsen. Bei der weit überwiegenden Zahl der Patientinnen und Patienten verläuft das problemlos.
An den Klinikaufenthalt schließt sich häufig eine mehrwöchige Rehabilitation an. In deren Verlauf bauen Sie Ihre Muskulatur auf und erlernen den Umgang mit Ihrer Hüft-TEP. Physiotherapeuten unterstützen Sie dabei, Gelenkbeweglichkeit und Heilfortschritt Ihrer neuen Hüfte bestmöglich in Einklang zu bringen.
Moderaten Sport dürfen Sie etwa 3 Monate nach dem Einsetzen des künstlichen Hüftgelenks wieder machen. Der Zeitpunkt des Wiedereinstiegs in den Berufsalltag hängt von der Art der Tätigkeit der Patientin oder des Patienten ab.

Welche Komplikationen kann es bei einer Totalendoprothese für die Hüfte geben?

Durch die große Routine ist bei der Hüft-TEP-Operation nur selten mit schweren Komplikationen zu rechnen. Selbstverständlich klären unsere Spezialisten Sie vorher ausführlich und individuell über die Risiken auf. Spezifische Risiken der Hüft-TEP-OP bestehen zum Beispiel in einer bakteriellen Besiedlung der Implantate oder einer Instabilität mit Herausspringen des Gelenkes. Es handelt sich hierbei jedoch um sehr seltene Komplikationen. Sogenannte Frühlockerungen des künstlichen Hüftgelenks, beispielsweise durch Infektion, können in den ersten 2 Jahren nach der OP vorkommen, Spätlockerungen noch nach Jahrzehnten. Ursache dafür ist häufig ein Abrieb der Gleitpaarung zwischen Hüftkopf und Inlay. Mithilfe neuer Materialien für Hüftprothesen konnten solche unerwünschten Wirkungen in letzter Zeit glücklicherweise deutlich verringert werden.

Wir untersuchen und beraten Sie gern zur Hüft-TEP

Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Hüft-Spezialisten der privaten LILIUM Klinik frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.