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Alle Infos: Kreuzband-OP

Anästhesie

Vollnarkose oder Spinalanästhesie

OP-Dauer

1 Stunde

Klinikaufenthalt

 1 bis 2 Tage

Sport wieder möglich

Nach 8 Wochen

Die Kreuzband-OP erhält Stabilität und Beweglichkeit des Knies

Kreuzbandrisse zählen zu den schwereren Verletzungen der Kniegelenke. In Deutschland kommt es jedes Jahr zu rund 100.000 Ereignissen dieser Art. Je nach Ausmaß des Kreuzbandrisses müssen Sie gemeinsam mit dem Facharzt entscheiden, welche Therapie für Sie persönlich die beste ist: Konservative Behandlung ohne operativen Eingriff? Oder eine Kreuzbandoperation zur Wiederherstellung der verletzten Sehne? Die Kniespezialisten der privaten LILIUM Klinik haben sehr viel Erfahrung mit Kreuzband-OPs und informieren Sie hier ausführlich.

Ein Kreuzbandriss schränkt das Kniegelenk erheblich ein

Jedes unserer Knie verfügt über ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Der Name kommt daher, dass diese Bänder einander kreuzförmig überlagern. Sie begrenzen den Spielraum von Unter- und Oberschenkel und halten das Kniegelenk stabil. Ohne sie würden wir immer wieder nach vorne und hinten wegknicken.
Die meisten Kreuzbandrisse ereignen sich durch Sportunfälle. Frauen sind eher betroffen als Männer. Das vordere Kreuzband reißt weitaus häufiger. Leider wird ein Kreuzbandriss oft begleitet von Verletzungen der Knochen, des Gelenkknorpels, eines Meniskus oder der Muskulatur.

  • Das vordere Kreuzband reißt meistens bei plötzlicher Überdrehung eines Kniegelenks. Dazu kann es zum Beispiel kommen, wenn die betroffene Person für einen abrupten Richtungswechsel abbremst und gleichzeitig den Körper dreht.
  • Ein Riss des hinteren Kreuzbands ereignet sich gewöhnlich durch eine plötzliche Einwirkung von außen, bei der Ober- und Unterschenkel stark gegeneinander verschoben werden.

Oft ist bei einem Knieschaden erst mal unklar, um welche Verletzung es sich genau handelt. Die Patientin oder der Patient sollte schnellstmöglich ärztliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Einer der erfahrenen Kniespezialisten der LILIUM Klinik kann eine fundierte Diagnose stellen und das weitere Vorgehen mit Ihnen beraten. Gern empfängt Sie einer der Fachärzte unserer Klinik auch dann, wenn Sie zunächst bei einem Unfallarzt waren oder das nächstgelegene Krankenhaus aufgesucht haben.

Langfristige Schäden vermeiden

Die Schädigung eines Kreuzbandes stört den Roll-Gleit-Mechanismus des Knies. Leider werden Kreuzbandrisse allzu oft als harmlose Prellung oder Verstauchung missverstanden. Nicht selten werden sie erst längere Zeit nach dem Verletzungsereignis diagnostiziert. In der Zwischenzeit konnten sich oft schon Folgeschäden entwickeln.

  • Fehlt bei der Patientin oder dem Patienten dauerhaft das vordere Kreuzband, wird das Knie überstreckt. Sie oder er knickt dann beim Gehen häufig weg.
  • Beim Ausfall des hinteren Kreuzbandes bleibt der Schienbeinkopf nicht in der richtigen Position.
  • Schäden an Gelenkknorpel und Menisken können jeweils die Folge des Kreuzbandrisses sein. Ob beim Sport oder im Alltag, derartige Schädigungen können Ihre Mobilität in späteren Jahren erheblich einschränken.

Eine Kreuzband-OP kann die persönliche Bewegungsfähigkeit wesentlich verbessern. In manchen Fällen ist aber auch eine konservative Behandlung ohne operativen Eingriff möglich. Nach einem Kreuzbandriss sollten Patientinnen und Patienten zusammen mit einem erfahrenen Arzt entscheiden, was getan werden muss, um die Kniegesundheit langfristig zu erhalten.

Eine sorgfältige Befunderhebung ist unerlässlich

Eine gründliche Diagnose ist die Voraussetzung dafür, eine gute Entscheidung über die Art der Behandlung zu treffen. Für die Untersuchung nutzt der Kniespezialist der LILIUM Klinik eine ganze Reihe von Methoden.

  • Im Zuge der körperlichen Untersuchung nimmt der Arzt verschiedene Stabilitätstests vor.
  • Außerdem lässt er Röntgenbilder anfertigen.
  • Hinzu kommt stets eine Magnetresonanztomographie (MRT).

Nicht immer sind Kreuzbandrisse im bildgebenden Verfahren gut erkennbar. Die Bildgebung ist für die Befunderhebung aber unerlässlich. Abgesehen vom betroffenen Kreuzband gibt sie wertvollen Aufschluss über häufig mitverletzte Strukturen wie Knochen, Gelenkknorpel, Menisken und Muskeln.

Die Kreuzband-OP ist die häufigste Therapieform

Ein gerissenes Kreuzband wächst nicht von selbst wieder an. Ungefähr 80 % der Patientinnen und Patienten mit Kreuzbandrissen werden operativ versorgt. Je nach Verletzungssituation gibt es verschiedene OP-Methoden:

  • Bei einer sogenannten Kreuzbandplastik stellt der operierende Arzt das zerstörte Band wieder her. Das geschieht mit Hilfe von körpereigenen Sehnenstücken. Diese entnimmt er an anderen Stellen des Beines. Nach einem Kreuzbandriss vorne erfolgt die Plastik gewöhnlich dann, wenn der Riss mehr als 50 % des Banddurchmessers umfasst und eine Instabilität vorliegt.
  • Eine Kreuzbandnaht kann in Frage kommen, wenn das Kreuzband nur teilweise abgetrennt ist. Der Operateur fixiert die gerissenen Fasern am knöchernen Sehnenansatz. Sie können dann wieder anwachsen.
  • Eine Refixation bietet sich an, wenn das Kreuzband zusammen mit einem Knochenstück abgerissen ist. Das kommt bei Kindern und Jugendlichen häufiger vor. Bei der Operation wird der knöcherne Ausriss so fixiert, dass er wieder anwachsen kann ­– und mit ihm das Kreuzband.

Nach gründlicher Untersuchung erläutert Ihnen der behandelnde Orthopäde der LILIUM Klinik, welche Variante der Versorgung bei Ihnen in Frage käme.

Das geschädigte Knie kann auch konservativ behandelt werden

Bei manchen Patientinnen und Patienten ist das Kreuzband glatt abgerissen. Weitere Bestandteile des Knies sind nicht geschädigt worden. Dann besteht grundsätzlich auch die Option einer konservativen Behandlung ohne operativen Eingriff. In dem Fall beginnt man so früh wie möglich nach dem Kreuzbandriss mit der Rehabilitation. Diese findet unter physiotherapeutischer Anleitung statt.

  • Die von dem Kreuzbandriss betroffene Person erhält übergangsweise eine Orthese für das entsprechende Bein. Falsche Belastungen, die den Heilvorgang stören könnten, werden so vermieden.
  • Muskeln und noch vorhandene Bänder stabilisieren nach erfolgreicher Reha das Knie. Sie übernehmen so weit wie möglich die Funktion des fehlenden Kreuzbands.

Die konservative Therapie erfolgt häufiger bei dem selteneren Riss des hinteren Kreuzbandes. Der Arzt der LILIUM Klinik erläutert Ihnen ausführlich, ob bei Ihrem Kreuzbandriss die Möglichkeit einer konservativen Behandlung besteht.

Kreuzbandriss operieren lassen oder nicht?

Bei der Entscheidung über die Therapie müssen Arzt und behandelte Person eine Reihe von Faktoren berücksichtigen:

  • Ausmaß des Kreuzbandrisses
  • Eventuelle Knieschädigungen, die den Bänderriss begleiten
  • Alter der Patientin oder des Patienten
  • Persönliche Ansprüche an Mobilität und sportliche Betätigung

Ein operativer Eingriff bringt immer gewisse Belastungen und Risiken mit sich. Die Genesung dauert insgesamt länger als bei konservativer Behandlung. Sehr oft ist die Operation aber unbedingt notwendig, insbesondere bei knöchernen Ausrissen und Meniskusverletzungen. Manchmal ist abzuwägen, ob der Nutzen die möglichen Risiken aufwiegt. Das gilt insbesondere für ältere Menschen.
Ausgeprägte Begleitschäden können aber auch bei Älteren die Operation unverzichtbar machen. Das gilt etwa, wenn andernfalls das Risiko einer fortschreitenden Schädigung des Bewegungsapparates bestünde. Nicht wenige Patientinnen und Patienten entscheiden sich nach zunächst konservativer Behandlung später doch noch für die operative Therapie.
Beim Kreuzbandriss hinten kommt eine nichtoperative Therapie häufiger zum Tragen. Nach Riss des vorderen Kreuzbands ist eine ausreichende Stabilität des Kniegelenks ohne Operation meist nur mit Einschränkungen erreichbar. Aktive Menschen, die noch viele Jahrzehnte vor sich haben, wählen sehr häufig die OP. Die höhere Kniestabilität, die dadurch zu erwarten ist, ist für sie der ausschlaggebende Faktor.

Wann findet die Kreuzband-OP statt?

Der Zeitpunkt der Operation richtet sich nach den individuellen Umständen:

  • Wenn zusätzlich zum Kreuzbandriss Verletzungen an den Knochen oder am Meniskus entstanden sind, bemüht man sich, die Operation zeitnah durchzuführen.
  • Ist das Band glatt abgerissen, lässt man vor der Operation gewöhnlich einige Wochen verstreichen. Entzündungen und Schwellungen können sich während dieser Zeit zurückbilden. Das Knie im beweglicheren Zustand zu operieren, steigert die Wahrscheinlichkeit für ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Bis zum Eingriff erhält die Patientin oder der Patient für das verletzte Bein eine Orthese und Gehhilfen. Das schont das Knie und beugt zu starker Belastung vor.

Das wird bei der Operation genau gemacht

Die Kreuzbandoperation erfolgt in der LILIUM Klinik gewöhnlich minimalinvasiv mit Hilfe eines Arthroskops (Schlüssellochchirurgie). Es sind nur kleine Zugänge für die Instrumente erforderlich, eine Miniaturkamera erlaubt den Einblick in das Innere des Kniegelenks. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist die Heilung bei arthroskopischer Vorgehensweise beschleunigt, die Narbenbildung ist geringer. Während der Operation erhalten Sie eine Vollnarkose oder Spinalanästhesie.
Die Kreuzbandplastik ist das am häufigsten durchgeführte OP-Verfahren. Hier entnimmt der Arzt als Ersatz für das geschädigte Band ein Transplantat aus dem näheren Umfeld des Knies. Das können zum Beispiel folgende sein:

  • Semitendinosus-Sehne
  • Quadrizeps-Sehne
  • Patellar-Sehne

Das entnommene Sehnenstück fixiert der Operateur an Oberschenkelknochen und Schienbein. Dazu versieht er den Knochen mit kleinen Bohrtunneln. Darin befestigt er das Transplantat mit Hilfe von Schrauben, Plättchen oder Fäden. Für die Schrauben verwenden wir nach Möglichkeit resorbierbare Materialien. Diese löst der Körper nach einiger Zeit von selbst auf. Metallschrauben können einige Zeit später wieder entfernt werden.
Im Zuge des natürlichen Heilprozesses baut der Organismus das Sehnentransplantat als Ersatz-Kreuzband ein. Es wird mit Blutgefäßen versorgt, durch Physiotherapie und Training stärkt die Patientin oder der Patient es kontinuierlich. Nach erfolgreicher Heilung kann das Transplantat prinzipiell dieselbe Funktion erfüllen wie das eigene Kreuzband vor dem Abriss.

Nach der Kreuzbandoperation

Sie bleiben meist 1 bis 2 Tage in der Klinik. Zunächst kommt es darauf an, dass die Schwellung zurückgeht, die durch die OP hervorgerufen wurde. Je nach Variante des Eingriffs ist das Kniegelenk in den ersten Tagen danach oder etwas später wieder teilbelastbar. In der ersten Zeit bewegen Sie sich noch mit Gehhilfen und einer individuell an Ihr Kniegelenk angepassten Orthese fort. Nach 2 Wochen werden am Knie die Fäden gezogen.
In der LILIUM Klinik beginnen Sie unter der Anleitung von erfahrenen Physiotherapeuten direkt mit der Rehabilitation. Das ist die Grundlage für die optimale Fitness Ihres Knies, die durch den Eingriff angestrebt wird.
Im Falle einer isolierten Kreuzbandplastik kann nach 2 Wochen mit dem Belastungsaufbau begonnen werden. Leichtere Bürotätigkeiten können Sie ab 10 Tage nach dem Eingriff wieder aufnehmen. Bei körperlicher Arbeit erfolgt die Wiedereingliederung in den Beruf nach individueller Absprache mit Ihrem Operateur (in der Regel 10 bis 12 Wochen nach der Operation).

Welche unerwünschten Wirkungen kann es bei der Kreuzband-OP geben?

Knieschädigungen unter Kreuzbandbeteiligung sind sehr individuell. Nach einer Kreuzband-OP ist in einigen Fällen eine Revision erforderlich, also ein nachträglicher Eingriff zur Behebung von Folgeschäden. Zu den besonderen Risiken des Eingriffs zählen:

  • Weitung von Bohrtunneln
  • Bewegungseinschränkungen durch Steifigkeit/Arthrofibrose
  • Infektionen
  • Neuerlicher Kreuzbandriss

Bei erfahrenen orthopädischen Chirurgen sind solche Risiken minimiert. Selbstverständlich klärt der behandelnde Arzt der LILIUM Klinik Sie vorab ausführlich über mögliche unerwünschte Wirkungen auf.

Rehabilitation nach dem Eingriff

Ziel der Rehabilitation ist es, die reibungslose Funktion Ihres Knies so weit wie möglich wiederherzustellen. Für das operierte Kniegelenk zeigen Ihnen die Physiotherapeuten Übungen zur Koordination und zum Muskelaufbau. Diese sollten Sie im Interesse einer fortschreitenden Genesung regelmäßig zu Hause durchführen. Das Ziel besteht darin, das Kniegelenk stabil und wieder sporttauglich zu machen. Nach 3 bis 6 Wochen ist im Durchschnitt eine volle Belastbarkeit des Knies gegeben. Nach 6 bis 8 Wochen können Sie auf die Orthese meist verzichten und wieder normal gehen. Der gesamte Heilprozess dauert normalerweise zwischen 6 und 12 Monaten.
Gerne können Sie die erfahrenen Physiotherapeuten von Vitova Medifit in Anspruch nehmen. Deren Praxis und medizinisches Fitnessstudio befindet sich im selben Gebäude wie die LILIUM Klinik, dem Medical Center Wiesbaden.
Leichtere sportliche Betätigung wie Schwimmen und Radfahren sind häufig 8 Wochen nach der Kreuzbandriss-OP wieder möglich. Intensiv Sport machen können Sie frühestens nach 6 Monaten wieder. Kontaktsportarten sollten gewöhnlich nicht vor dem 9. Monat ausgeübt werden.

Wir untersuchen und beraten Sie gern bei uns in der LILIUM Klinik

Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Kniespezialisten der privaten LILIUM Klinik frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.