Schulterprothese für die Erhaltung der Armbeweglichkeit

Eine schlecht bewegliche, schmerzende Schulter schränkt Sie in Alltag und Sport erheblich ein. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten ohne OP, mit der sich die Folgen einer Arthrose mildern lassen. Manchmal lässt sich mit solchen konservativen Maßnahmen keine Besserung erzielen. Dann kann ein künstliches Schultergelenk (Schulterprothese) Sie von Beschwerden befreien und die Mobilität des betroffenen Armes sichern. Die erfahrenen Schulterspezialisten der privaten LILIUM Klinik versorgen Sie mit allen notwendigen Informationen zum Thema Schulterprothese.

Unter Schulterschmerzen leiden viele Menschen. Die Schulter ist ein komplex aufgebautes Gelenk, das die hohe Beweglichkeit der Arme erst ermöglicht. Das Schultergelenk trägt zwar nicht so viel Gewicht wie Knie- und Hüftgelenke, ist dafür aber weniger stabil. Den Zusammenhalt der knöchernen Strukturen gewährleistet die Rotatorenmanschette, eine Muskel-Sehnen-Gruppe, die wie eine Kappe über der Schulter sitzt. Hier gibt es manche Anlässe für Beschwerden:

• Muskeln und Sehnen der Rotatorenmanschette können Verletzungen, Entzündungen oder andere Störungen aufweisen.
• Die darunter liegende Schultergelenkpfanne und der Oberarmkopf können ebenso geschädigt sein.

Die häufigsten Auslöser für Schulterprobleme sind folgende:

• Sportliche oder berufliche Überbelastung
• Sehnenrisse an der Rotatorenmanschette
• Knochenbrüche durch Unfälle
• Schulterluxationen, also Ausrenkungen der Schulter
• Rheuma

Viele Erscheinungsformen von Schulterschmerzen lassen sich ohne Operation behandeln. Manchmal ist aber auch eine Arthrose die Ursache der Beschwerden. Dabei handelt es sich um eine Abnutzung des Gelenkknorpels. Hier gibt es ebenfalls nichtoperative Behandlungsmöglichkeiten.
Eine Schulterprothese schlagen die Schulterspezialisten der LILIUM Klinik Ihnen dann vor, wenn Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen sich anders nicht mehr beherrschen lassen. Um herauszufinden, wie wir Ihr Schulterproblem am schonendsten behandeln können, ist eine gründliche Untersuchung erforderlich.

Zunächst schildern Sie dem behandelnden Arzt der LILIUM Klinik ausführlich Ihre Beschwerden. Ausgehend davon untersucht er Ihre Schulter eingehend. Es erfolgen

• eine körperliche Untersuchung,
• eine Prüfung der Schulterbeweglichkeit,
• umfassende Funktionstests.

Hinzu kommen je nach Bedarf bildgebende Verfahren:

• Ultraschalluntersuchung
• Röntgenaufnahmen
• Magnetresonanztomographie (MRT)

Bei Verdacht auf eine Schulterarthrose kann der Arzt anhand der MRT-Bilder feststellen, wie stark Gelenkknorpel und Knochen bereits abgenutzt sind. Der Grad des Verschleißes entscheidet mit über die Behandlungsmöglichkeiten.

Auslöser einer Schulterarthrose (fachsprachlich: Omarthrose) ist meist eine Instabilität des Schultergelenks. Der Gelenkknorpel am Oberarmkopf, an der Schultergelenkpfanne oder beiderseits verschleißt zunehmend. Schmerzen und Einschränkungen der Schulterbeweglichkeit sind die Folgen. Sie nehmen erfahrungsgemäß mit der Zeit zu. Am Ende steht oft die Gelenkeinsteifung.
Es gibt Behandlungsmöglichkeiten ohne OP, mit der sich die Folgen einer Arthrose mildern lassen. Ein künstliches Schultergelenk lässt sich durch eine solche konservative Therapie oft vermeiden oder für Jahre hinausschieben:

• Medizinische Trainingstherapie (MTT)
• Schmerzmittel
• Entzündungshemmende Medikamente
• Hyaluron-Injektionen
• Kortison-Gabe

Neben der konservativen Behandlung kann auch eine minimalinvasive Gelenkspiegelung eine Option sein.

Bei noch nicht so stark fortgeschrittener Arthrose kann auch eine sogenannte Gelenkspiegelung helfen. Bei dieser Behandlung handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff im Bereich der Schulter. Im Zuge der Gelenkspiegelung kann der Arzt die Unterseite des Schulterdaches glätten und Patientinnen und Patienten so Linderung bringen. Die Notwendigkeit einer Schulterprothese lässt sich durch diese operative Behandlung weiter hinausschieben.

Wenn andere Maßnahmen nicht mehr helfen, kann eine Schulterprothese Sie von Schmerzen erlösen und Ihnen wieder eine gute Beweglichkeit verschaffen oder diese wenigstens verbessern. Schulterprothesen werden in Deutschland jährlich zu Tausenden eingesetzt.
Für das Implantieren eines künstlichen Schultergelenks benötigt der Orthopäde nicht nur langjährige Erfahrung, sondern auch ein hochqualifiziertes OP-Team, das ihn unterstützt.

• Wenn möglich, zielt die Schulterprothese darauf ab, die ursprüngliche Anatomie wiederherzustellen. Muskeln und Sehnen behalten dann im Wesentlichen ihre Funktion. Man spricht in dem Fall von einer anatomischen Prothese.
• Bei stärkerer Schädigung der Sehnen an der Rotatorenmanschette verwenden wir oft eine inverse Schulterprothese. Gegenüber der natürlichen Situation sind künstlicher Oberarmkopf und Gelenkpfanne bei der inversen Prothese vertauscht („invers“). Auf diese Weise können die verbliebenen Sehnen und Muskeln die Prothese besser ansteuern. Die Schulterbeweglichkeit bleibt dank der inversen Schulterprothese so weit wie möglich erhalten.

Die Endoprothetik für die Schulter hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Davon profitieren nicht nur ältere Patienten und Patientinnen, sondern auch jüngere Betroffene mit stark geschädigtem Gelenk. Es gibt heutzutage knochenschonende Kurzschaftprothesen oder vollständig schaftfreie Kopfersatz-Modelle. Bei deren Implantation geht nicht so viel Knochensubstanz verloren wie bei herkömmlichen Schulterprothesen.
Am häufigsten finden an der Schulter Vollprothesen (TEP = Totalendoprothesen) Verwendung. Die Totalendoprothese ersetzt das gesamte Schultergelenk auf einer oder beiden Körperseiten. Eine TEP kann sowohl vom anatomischen wie vom inversen Typ sein. Die Schulter-TEP besteht aus 3 Komponenten:

• einer gewöhnlich aus Titan bestehenden Gelenkpfanne,
• der Gleitpaarung aus Polyethylen, einem speziellen Kunststoff,
• dem Schaft, der im Normalfall im Oberarmknochen befestigt wird und den Oberarmkopf ersetzt.

Neben den Schulter-TEPs gibt es Teilprothesen (Hemiprothesen). Für diese wird nur ein Teil des Schultergelenks ersetzt, meist der Kopf des Oberarmknochens. Hier sind besonders die modernen schaftfreien Ausführungen zu erwähnen, die ausgesprochen knochensparend sind. Wird nur die Gelenkpfanne ersetzt, spricht man von einer Kappenprothese. Auch dabei handelt es sich um eine knochensparende Variante.
Nach gründlicher Analyse Ihrer Schultersituation schlägt der Orthopäde der LILIUM Klinik Ihnen die Ausführung der Schulterprothese vor, die für Sie am besten geeignet ist. Eine Schulterprothese hält im Durchschnitt um die 10 Jahre, dann kann sie ersetzt werden.

Ihr Orthopäde plant vor der Operation mithilfe von Röntgenbildern die Platzierung der Implantate digital. Dieser Prozess, bekannt als Schablonierung, verbessert die Sicherheit des künstlichen Schultergelenks für Sie als Patientin oder Patient. Die Schablonierung ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Schulterchirurgie und trägt zur erfolgreichen Durchführung des Eingriffs bei.
Je nach Knochenqualität kann die Verankerung der Prothese im Knochen mit oder ohne Knochenzement erfolgen. Die Operation findet unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie statt und dauert je nach Aufwand 1 bis 2 Stunden. Sie erholen sich anschließend in einem der komfortablen Patientenzimmer der LILIUM Klinik.

Nach dem Einsetzen des künstlichen Schultergelenks stellen wir den operierten Arm, mit dem die Schulter-TEP oder anderweitig konfigurierte Prothese verbunden wurde, mit einem Spezialkissen ruhig.

• Schmerzen im Bereich des Gelenks werden durch die Maßnahme reduziert.
• Die Muskulatur wird so unterstützt. Das hilft vor allem dem Schulterkappenmuskel, der den Arm in Zukunft maßgeblich steuert.

Sie beginnen noch in der Klinik mit ersten physiotherapeutischen Übungen. Unterstützt werden Sie hierbei durch das Team von Vitova Medifit, dessen Praxis sich im selben Gebäude befindet wie die LILIUM Klinik: dem Medical Center Wiesbaden. Nach wenigen Tagen Klinikaufenthalt dürfen Sie wieder nach Hause und erholen sich dort weiter.

Auf Wunsch betreuen die Physiotherapeuten von Vitova Medifit unsere Patientinnen und Patienten auch bei der anschließenden Reha-Behandlung. Diese nimmt zwischen 4 und 6 Wochen in Anspruch. Nach der Reha erhalten Sie weiter Krankengymnastik. Zudem sollen Sie durch Übungen dazu beitragen, die Muskulatur der Schulter wieder aufzubauen. Hier müssen Sie sich selbst konsequent engagieren. Eine Teilnahme an der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) kann dabei helfen.
Leichtere Arbeit, zum Beispiel im Büro, können Patientinnen und Patienten etwa 6 Wochen nach der Operation wieder aufnehmen. Bei schweren Tätigkeiten beträgt die Arbeitspause je nach Beanspruchung des Schultergelenks mehrere Monate.

Zu den möglichen Nach- und Nebenwirkungen von Operationen zum Einsetzen einer Schulterprothese gehören:

• Wundheilungsstörungen
• Überschießende Narbenbildung
• Infektionen
• Verletzung von Nervenbahnen
• Auskugelungen
• Knochenbrüche

Der operierende Arzt der LILIUM Klinik klärt Sie im Vorfeld ausführlich darüber auf. Insgesamt kommen solche unerwünschten Wirkungen nur selten vor. Ein erfahrener Operateur minimiert das Risiko erheblich.

Kontaktsportarten und solche mit Sturzgefahr sollten Sie mit einer Schulterprothese vermeiden, also etwa auch Fußball, Tennis, andere Ballsportarten oder Kampfsport. Mit Schulter-TEP oder anderweitiger Prothese ist Sport zu empfehlen, der das Gelenk schont. Das ist zum Beispiel (Nordic) Walking, Schwimmen oder Joggen.

Bitte zögern Sie nicht, die erfahrenen Schulterspezialisten der privaten LILIUM Klinik frühzeitig zu kontaktieren. Wir empfangen Sie gern und stehen Ihnen als Begleiter mit großer Fachexpertise vertrauensvoll zur Seite. Auch eine Zweitmeinung, die Ihnen jederzeit zusteht, können Sie bei uns einholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.